Rehabilitation (Stuttg) 2023; 62(06): 323
DOI: 10.1055/a-2200-8817
Aktuelles

PCS: Stellungnahmen zum Forschungs- und Versorgungsbedarf

In einer Stellungnahme vom Oktober 2023 fordert der Ärzte- und Ärztinnenverband Long COVID mehr und bessere Forschung zum Post-COVID-Syndrom (PCS). Er reagiert mit der Stellungnahme zudem auf eine schwelende wissenschaftliche Kontroverse über die Häufigkeit und medizinische Relevanz des PCS, die sich u. a. an konzeptionellen und methodischen Schwächen früher epidemiologischer Studien zu Post COVID entzündete. Der Verband verwahrt sich gegen Zweifel an der Existenz des PCS als somatischem Krankheitsbild. Er begrüßt zwar eine Auseinandersetzung mit methodischen Defiziten und befürwortet Anstrengungen zur Verbesserung der Untersuchungsansätze durch präzisere Definitionen und besser kontrollierte Studien. Einer Verharmlosung des Krankheitsbilds hält er aber u. a. die aktuelle Evidenz entgegen: Zahlreiche Arbeiten hätten bei Patienten mit PCS inzwischen immunologische und genetische Veränderungen sowie postinfektiöse Schädigungen an verschiedenen Organen nachgewiesen. Der Verband sieht großen Bedarf an multimodalen Diagnostik- und Therapiestrategien und entsprechenden Versorgungsstrukturen für PCS. Ähnlich hatte sich bereits die Bundesärztekammer in ihrer im Oktober 2022 veröffentlichten Stellungnahme „Post-COVID-Syndrom (PCS)“ positioniert (siehe Aktuelles in Heft 2/2023). Der Verband Long COVID fordert eine breit angelegte Forschung, um Risikofaktoren und Pathomechanismen zu klären und geeignete Behandlungsansätze zu entwickeln. Die Stellungnahme ist auf long-covid-verband.de eingestellt.

(Quellen: Verband Long COVID; BÄK)



Publication History

Article published online:
06 December 2023

© 2023. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany