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Reisemedizin up2date 2024; 01(02): 117-130
DOI: 10.1055/a-2204-2590
Organisatorisches und Rechtliches

Reisemedizinische Klassiker: Delegation von Leistungen und Impfung Minderjähriger

Jörg Schelling
,
Kyrill Makoski
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In der Reisemedizin stellen sich häufig Fragen der Delegation ärztlicher Leistungen an nicht ärztliches Personal, gerade bei Impfungen. Diese sind auch oft Streitpunkt zwischen getrennt lebenden Eltern minderjähriger Kinder. Der Beitrag gibt anhand von Fallbeispielen einen Überblick über die Zulässigkeit der Delegation von Leistungen an nicht ärztliches Personal und zeigt Fallstricke bei der Impfung Minderjähriger auf, deren Eltern getrennt leben.
Kernaussagen

  • In der reisemedizinischen Praxis müssen das Berufsrecht, das Vertragsarztrecht und das Haftungsrecht beachtet werden. Auf allen 3 Ebenen ergeben sich Grenzen, aber auch Möglichkeiten ärztlichen Handelns in der reisemedizinischen Beratung.

  • Delegation an nicht ärztliches Praxispersonal ist auch in der Reisemedizin möglich, sollte aber durch klare Vorgaben, Verankerung im Qualitätsmanagement und dokumentierte Fortbildungen abgesichert werden.

  • Der Arzt oder die Ärztin muss bei Delegation einer Leistung an MFA nicht anwesend, aber erreichbar sein, um im Notfall schnell hinzugezogen werden zu können.

  • Bestimmte allgemeine Aspekte der reisemedizinischen Gesundheitsberatung können delegiert werden, aber der Patient oder die Patientin muss trotzdem die Möglichkeit haben, nötigenfalls die Ärztin oder den Arzt zu fragen.

  • Die Beratung und Impfung minderjähriger Reisender stellt die Praxis vor besondere Herausforderungen. Insbesondere bei fehlender Einwilligung eines Elternteils sollte besser nicht geimpft werden.

  • Impfungen für zukünftige mögliche Risiken (z.B. bei Gelbfieber bei zukünftiger Immunsuppression) müssen gerade bei Minderjährigen sehr gründlich abgewogen werden.

Schlüsselwörter

Leistungsdelegation - GOÄ - Impfung - MFA - Einwilligungsfähigkeit


Publication History

Article published online:
08 May 2024

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  • Literatur

  • 1 (Muster-)Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte – MBO-Ä 1997 – in der Fassung der Beschlüsse des 114. Deutschen Ärztetages 2011 in Kiel. Accessed February 17, 2024 at: https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/_old-files/downloads/MBO_08_20112.pdf
  • 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 02.01.2002 (BGBl. I S. 42, 2909; 2003 I S. 738), das zuletzt durch Artikel 34 Absatz 3 des Gesetzes vom 22.12.2023 (BGBl. 2023 I Nr. 411) geändert worden ist.
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  • 6 Gesetz über den Verkehr mit Arzneimitteln (Arzneimittelgesetz – AMG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 12.12.2005 (BGBl. I S. 3394), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 19.07.2023 (BGBl. 2023 I Nr. 197) geändert worden ist.
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  • 8 Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V) – Gesetzliche Krankenversicherung – (Artikel 1 des Gesetzes vom 20.12.1988, BGBl. I S. 2477, 2482), das zuletzt durch Artikel 5b des Gesetzes vom 22.12.2023 (BGBl. 2023 I Nr. 408) geändert worden ist.
  • 9 Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in der Fassung der Bekanntmachung vom 09.02.1996 (BGBl. I S. 210), die zuletzt durch Artikel 3b des Gesetzes vom 19.07.2023 (BGBl. 2023 I Nr. 197) geändert worden ist.
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  • 11 BSG, Urteil v. 21.03.2018, B 6 KA 47/16 R, Rn. 20 unter Verweis auf die weitere Rechtsprechung des Senats.
  • 12 Zulassungsverordnung für Vertragsärzte (Ärzte-ZV) in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 8230–25, veröffentlichten bereinigten Fassung, die zuletzt durch Artikel 12 des Gesetzes vom 11.07.2021 (BGBl. I S. 2754) geändert worden ist.
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  • 15 BSG, Urteil v. 06.04.2022, B 6 KA 12/21 R, Rn. 22 ff..
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  • 20 Gesetz zur Durchführung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (2005) (IGV-Durchführungsgesetz – IGV-DG) vom 21.03.2013 (BGBl. I S. 566), das zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 28.05.2021 (BGBl. I S. 1174) geändert worden ist.
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