PSYCH up2date 2024; 18(05): 389-402
DOI: 10.1055/a-2208-7166
Affektive Störungen

Das prämenstruelle Syndrom

Wenn die weibliche Psyche durch die Hormone belastet wird
Johanna Graf
,
Katharina Dreser

Hormone beeinflussen nicht nur körperliche, sondern auch psychische Vorgänge. Besonders deutlich wird dies beim prämenstruellen Syndrom (PMS). Die zyklusbedingten Hormonschwankungen können zu verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden führen und das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Eine sehr ausgeprägte Form des PMS ist die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS). PMS und PMDS sind anerkannte Krankheitsbilder und können gynäkologisch und psychotherapeutisch behandelt werden mit dem Ziel, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Kernaussagen
  • Viele Frauen leiden unter zyklusabhängigen körperlichen und psychischen Beschwerden, die als prämenstruelles Syndrom (PMS) bezeichnet werden. Eine sehr ausgeprägte Form des PMS ist die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS).

  • PMDS ist schon lange bekannt, wird jedoch erst jetzt im ICD-11 und DSM-5 als Erkrankung anerkannt und kodiert.

  • Die Ursachen sind bisher unklar, und es wird ein multifaktorielles Entstehen diskutiert.

  • Gynäkologische Erkrankungen, Endometriose sowie hormonelle Erkrankungen sollten differenzialdiagnostisch immer ausgeschlossen werden.

  • Die psychopharmakologische Behandlung mit SSRI, intermittierend und niedrig dosiert, zeigt bei einem Großteil der betroffenen Frauen eine gute Wirkung.

  • Sowohl psychotherapeutische als auch komplementärmedizinische Therapien haben sich bei der Behandlung von PMDS begleitend oder allein als wirksam erwiesen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. September 2024

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