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DOI: 10.1055/a-2222-5878
Kommentar zu Einmalige intramuskuläre Tollwutimpfung bietet ausreichend Schutz
Die lesenswerte Studie von Overduin und Kollegen belegt einmal mehr, dass zuvor Immun-Naive mit einer einzigen Aktivimpfung Tollwutimpfstoff immunologisch vorbereitet (Priming) werden können. Das bedeutet im Expositionsfall, dass kein Immunglobulin mehr verabreicht werden muss. Da dieses teuer und knapp ist, stellt sich hier ein klarer Vorteil für bereits Vorgeimpfte dar. Jedoch ist festzuhalten, dass ein Priming keinen vollständigen Schutz darstellt und im Regelfall nicht oder allenfalls nur kurzfristig zu neutralisierenden Antikörpertitern führt.
Das bedeutet in der Praxis, dass auch nach einem Priming im Fall einer Exposition unmittelbar mindestens eine aktive Boosterimpfung erfolgen muss. Da auch der Aktivimpfstoff gegen Tollwut in zahlreichen Ländern nicht verfügbar ist, wird dies weiterhin zu einer Unterbrechung der Reise führen, um die Boosterimpfung zu organisieren. Unklar bleibt, wie viele Booster nach einem Priming zur Postexpositionsprophylaxe verabreicht werden sollten. Hier sind vollständig Geimpfte eindeutig im Vorteil, da sie in jedem Fall über neutralisierende Antikörpertiter verfügen und somit nicht notwendigerweise unmittelbar reagieren müssen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. Februar 2024
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