Pädiatrie up2date 2024; 19(03): 229-243
DOI: 10.1055/a-2222-8531
Ernährung

Beikost und Übergang zur Familienkost: Wann? Was? Wie?

Andrea Schlune
,
Regina Ensenauer

Die Beikostphase beginnt, wenn die Milchnahrung die Ernährungsbedürfnisse des Kindes nicht mehr vollständig abdecken kann. Bis zum kompletten Übergang zur Familienkost umfasst sie den Zeitraum vom Beginn des 2. Lebenshalbjahres bis ins 2. Lebensjahr hinein und fällt damit in eine Zeit, die für die kindliche Entwicklung von größter Bedeutung ist. Dieser Artikel gibt aktuelle Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wann, was und wie soll gefüttert werden?

Kernaussagen
  • Die Beikostphase umfasst den Zeitraum vom Beginn des 2. Lebenshalbjahres bis ins 2. Lebensjahr hinein und ist als Teil der ersten 1000 Tage von besonderer Bedeutung für die gesunde Entwicklung des Kindes.

  • Allgemein wird der Beikostbeginn am Ende des 1. Lebenshalbjahres empfohlen; über den optimalen Zeitpunkt besteht bislang kein wissenschaftlicher Konsens.

  • Das Stillen sollte mit der Beikosteinführung fortgeführt werden.

  • Eine möglichst breite Lebensmittelvielfalt sorgt für eine bestmögliche Nährstoffversorgung und scheint auch das Allergierisiko günstig zu beeinflussen.

  • Responsives Füttern, wiederholtes Anbieten zunächst abgelehnter Lebensmittel und eine positive Vorbildfunktion der Eltern im Hinblick auf Essen können zur Entwicklung eines günstigen Ess- und Ernährungsverhaltens des Kindes beitragen.

  • Zu vielen Aspekten der Beikostfütterung (u. a. Salzzufuhr, Fettsäurenzusammensetzung) fehlen evidenzbasierte Empfehlungen, da (Langzeit-)Daten zu Gesundheitseffekten noch nicht ausreichend vorliegen.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. September 2024

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