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DOI: 10.1055/a-2224-6368
Bauchschmerz bei Kindern: ein häufiger Beratungsanlass in der Hausarztpraxis

Abdominelle Schmerzen präsentieren Kinder in der hausärztlichen Praxis häufig als Leitsymptomatik, meist in der Akutsprechstunde. Bei bis zu einem Viertel der Fälle werden allerdings Bauchschmerzen immer wieder zum Beratungsanlass. Dieser Beitrag zeigt neben einer bedarfsorientierten stufenweisen Abklärung der Beschwerden auch die therapeutischen Möglichkeiten im hausärztlichen Setting – mit oder ohne Einbeziehung spezialisierter Einrichtungen.
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Bauchschmerzen werden in der Hausarztpraxis häufig als Beratungsanlass vorgestellt. Es werden akute und chronische sowie organische und funktionelle Bauchschmerzen voneinander abgegrenzt.
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Akute Bauchschmerzen bieten neben harmlosen und selbstlimitierenden Verläufen Potenzial für dramatische und lebensgefährliche Outcomes. Eine effiziente Diagnostik ermöglicht eine zügige Entscheidung zwischen Abwarten und umgehender stationärer Einweisung.
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Funktionelle chronische Bauchschmerzen kommen im Kindesalter häufiger vor als chronische organische Ursachen, was bei der Auswahl an Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten berücksichtigt werden muss.
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Therapeutisch kommen Verfahren aus der kognitiven Verhaltenstherapie (bspw. Psychoedukation, Symptomtagebuch, Entspannungsverfahren, Aktivität statt Schonverhalten) zum Einsatz, während medikamentöse Therapien eine untergeordnete Rolle spielen.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. August 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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