Zusammenfassung
Okuläre Manifestationen rheumatischer Erkrankungen sind häufig und tragen wesentlich
zur Morbidität und Reduktion der Lebensqualität der betroffenen Patienten bei. Die
Kenntnis über typische Manifestationsformen ist bedeutsam für den Rheumatologen, um
Patienten mit entsprechender Symptomatik frühzeitig ophthalmologisch vorstellen zu
können oder auch regelmäßige Screeninguntersuchungen zu veranlassen (z. B. bei Behçet-Syndrom).
Umgekehrt ist eine (ggf. auch dringliche) rheumatologische Mitbeurteilung bei bestimmten
ophthalmologischen Krankheitsbildern entscheidend, um eine (u. U. letale) systemische
assoziierte Erkrankung nicht zu übersehen. Patienten mit rheumatischen bzw. entzündlichen
okulären Erkrankungen sollten immer durch den behandelnden Arzt über mögliche Symptome
anderweitiger Organmanifestationen aufgeklärt werden, um eine verzögerte Diagnosestellung
zu vermeiden. „Klassische“ Assoziationen für Uveitiden sind die (HLA-B27-assoziierten)
Spondyloarthritiden und die
akute anteriore Uveitis sowie die retinale Vaskulitis mit oder ohne Panuveitis und
das Behçet-Syndrom. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder ANCA-assoziierten
Vaskulitiden hingegen treten typischerweise Skleritiden (mit oder ohne periphere ulzerative
Keratitis) auf, aber auch eine Vielzahl weiterer Befunde ist möglich. Die enge interdisziplinäre
Zusammenarbeit insbesondere in der Therapiegestaltung ist entscheidend, um eine gute
Prognose für den Patienten zu sichern.
Schlüsselwörter
rheumatische Erkrankungen - Uveitis - Skleritis - rheumatoide Arthritis - Spondyloarthritis
- Vaskulitis