Radiologie up2date 2024; 24(02): 173-191
DOI: 10.1055/a-2244-5943
Gerätetechnik/Neuentwicklungen/Digitale Radiologie

MRT: Fettsättigungstechniken und ihre Vor- und Nachteile

MRI: Fat saturation techniques and their advantages and disadvantages
Fritz Schick
,
Andreas Lingg
,
Fabian Springer

Bei vielen klinischen Fragestellungen kann der Signalbeitrag von Fettgewebe in MRT-Aufnahmen das Erkennen wichtiger Gewebestrukturen behindern und die Bildqualität verschlechtern. Mit „Fettsättigungstechniken“ soll dieser Beitrag des Fettsignals abgeschwächt werden. In diesem Beitrag werden ihre Prinzipien vorgestellt und die Vor- und Nachteile bei der Anwendung abgeleitet.

Kernaussagen
  • Um den Beitrag des Fettsignals in MR-Tomografien abzuschwächen oder sogar vollständig zu entfernen, werden unterschiedliche Verfahren (d. h. „Fettsättigungstechniken“) angewandt, die auf den verschiedenen Signaleigenschaften von Fettgewebe und wasserhaltigen Gewebebestandteilen beruhen.

  • Näherungsweise stammen Grauwerte und ihre Abstufungen in MR-Tomografien ausschließlich von 1H-Atomen, die entweder an Wasser oder an Triglyzeride gebunden sind.

  • „Shimmen“ bezeichnet den Ausgleich von durch den Körper selbst hervorgerufenen Zusatzmagnetfeldern durch zusätzlich linear oder parabel/kissenförmig einwirkende und damit korrigierende Magnetfelder.

  • Die Relaxationszeiten T1 und T2 hängen sowohl von der chemischen Bindung im Molekül als auch von der chemischen Umgebung ab.

  • Mit der Inversion-Recovery-Technik werden Signalanteile von 1H-Atomen unterdrückt, die eine ganz bestimmte Längsrelaxationszeit T1 aufweisen. Sie kann mit allen gängigen Sequenztypen kombiniert werden.

  • Bei der spektralen Fettsättigung („fat-sat“) wird die Längsmagnetisierung von Fett fast vollständig unterdrückt, während wasserhaltige Gewebe nicht beeinflusst werden. Bei der (schicht-)selektiven Wasseranregung werden Fettsignale besser und gleichmäßiger unterdrückt, sie dauert jedoch länger und erfordert eine größere minimale Schichtdicke.

  • Die Qualität der Fettsättigung bei SPIR und SPAIR ist fast so gut wie bei Methoden mit selektiver Wasseranregung. SPIR und SPAIR sind mit allen Sequenztypen kombinierbar.

  • Dixon-Techniken arbeiten nicht mit der absoluten Frequenz von Wasser und Fett, sondern nur mit deren Differenz. Daher sind sie insbesondere in Bereichen größerer Magnetfeldinhomogenitäten von Vorteil.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Juni 2024

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