Journal Club AINS 2024; 13(01): 40-42
DOI: 10.1055/a-2253-4405
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Landiolol nicht bei Tachykardie im Rahmen eines septischen Schocks

Autonome Dysfunktion und Tachykardie sind mit schlechten Ergebnissen bei septischem Schock assoziiert, die berichtete Mortalität liegt in einigen Studien bei mehr als 70 %. Noradrenalin wird bei septischem Schock zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks empfohlen, jedoch wurde es mit einer Reihe von Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, zu denen Immunsuppression und Myokardschädigung gehören. Eine Bradykardie bietet einen relativen Schutz diesbezüglich, daher wächst das Interesse am Potenzial einer β-adrenergen Blockade zum Schutz vor den möglichen schädlichen Effekten von Katecholaminen.

Fazit

Patienten mit Tachykardie bei septischem Schock und einer länger als 24 Stunden dauernden Behandlung mit Noradrenalin profitierten nicht von einer Landiololinfusion in Hinblick auf die Organfunktion, gemessen mit SOFA-Scores über 14 Tage nach der Randomisierung. Die Ergebnisse der Autoren unterstützen also nicht die Gabe von Landiolol bei diesen Patienten. Die Verfasser nennen einige Limitationen ihrer Studie: So ist z. B. nicht klar, ob die beobachteten Effekte nur spezifisch Landiolol oder die ganze Substanzgruppe betreffen, außerdem wurde die kardiale Funktion der Patienten nicht gemessen (Monitoring des Herzzeitvolumens, Echokardiografie). Schließlich könnte durch den vorzeitigen Abbruch der Studie auch die Power zu gering sein, um klinisch relevante Effekte zu beschreiben und in einer Post-hoc-Subgruppenanalyse wichtige Unterschiede zu erkennen.



Publication History

Article published online:
29 February 2024

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