Erfahrungsheilkunde 2024; 73(01): 50-52
DOI: 10.1055/a-2254-5423
Hufeland aktuell

Evidenz statt Eminenz – Hufelandgesellschaft fordert mehr Sachlichkeit in der Debatte um Satzungsleistungen

Marion Laube

Homöopathie und Anthroposophische Medizin sind wirksam, in ärztlicher Hand sicher, kostengünstig und werden von der großen Mehrheit der Bevölkerung gewünscht. Die Pläne von Karl Lauterbach, diese ärztlichen Therapiemethoden aus dem Katalog der Satzungsleistungen der gesetzlichen Krankenkassen zu streichen, ignorieren diese Tatsachen und lassen sich weder mit dem Stand der Wissenschaft noch der Versorgungsrealität begründen. Studien aus der Grundlagen-, der Versorgungs- und der klinischen Forschung zeigen die Wirksamkeit, die Sicherheit sowie den wirtschaftlichen Nutzen der homöopathischen und anthroposophischen Therapien. Überdies genießen beide Therapierichtungen im Rahmen der Integrativen Medizin das Vertrauen der großen Mehrheit der Bevölkerung und sind in ein funktionierendes und bewährtes Gesundheitssystem in Deutschland eingebettet.

Über 10 000 Ärztinnen und Ärzte setzen im Versorgungsalltag homöopathische und anthroposophische Methoden ein, meist komplementär (d. h. ergänzend zu konventionellen Maßnahmen) und somit integrativ. Vor der ärztlichen Empfehlung steht immer das Abwägen aller therapeutischen Optionen, sowohl der konventionellen Medizin als auch weiterer Möglichkeiten aus dem breiten Spektrum der Integrativen Medizin, die spezialisiert ist auf salutogene Ressourcenaktivierung und Patientenmitarbeit.

Daher fordern wir den Minister auf, politische Entscheidungen aufgrund sachlicher wissenschaftlicher Diskurse und nicht auf Grundlage von Meinung und Dogmatismus zu treffen. Wir fordern als Ärzteverband: Evidenz statt Eminenz nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Politik!



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Artikel online veröffentlicht:
13. Februar 2024

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