Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-2258-2171
Opponensplastiken

Die Daumenopposition verstehen und wiederherstellen: Dieser CME-Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die Anatomie, Biomechanik und die vielfältigen chirurgischen Techniken der Opponensplastik.
-
Die Daumenopposition ist einer der entscheidenden evolutionären Mechanismen für die herausragende Greiffunktion und Feinmotorik der menschlichen Hand.
-
Bei der Opposition vollführt der Daumen im Sattelgelenk eine Flexion, palmare Abduktion und Pronation.
-
Die an der Opposition wesentlich beteiligten Muskeln sind der APB, OppP und FPB, die je nach Innervationsmuster unterschiedliche Ausfälle bei einer Nervenläsion zeigen können.
-
Die chirurgische Wiederherstellung der Opposition wird heute insbesondere nach traumatischen Nervenläsionen, bei fortgeschrittenen Karpaltunnelsyndromen oder bei kindlichen Fehlbildungen notwendig.
-
Eine freie passive Beweglichkeit des Daumensattelgelenkes und möglichst intakte Sensibilität des Daumens stellen wichtige Voraussetzungen für den Erfolg einer Opponensplastik dar.
-
Es kommen unterschiedliche Spendermuskeln als Motoren einer Opponensplastik in Frage, am häufigsten verwendet werden FDS, EI und PL.
-
Der ausgewählte Motor, die Zugrichtung und Insertation bestimmen wesentlich die zu erwartende Funktion der Opponensplastik. Die Zugrichtung sollte hierbei auf das Os pisiforme laufen.
-
Es gibt keine universelle Methode; die Wahl von Motor, Zugrichtung und Insertation müssen auf die Erfordernisse jedes Patienten individuell abgestimmt werden.
-
Eine gezielte handtherapeutische Nachsorge unterstützt den Patienten im Lernprozess und der optimalen Nutzung der neuen Funktion.
-
Opponensplastiken zeigen bei korrekter Indikationsstellung und technisch sauberer Durchführung gute bis exzellente Ergebnisse.
Publication History
Article published online:
17 March 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Schmidt HM, Lanz U. Chirurgische Anatomie der Hand. 2. Aufl. Stuttgart: Thieme; 2003
- 2 Day MH, Napier JR. The two heads of flexor pollicis brevis. J Anat 1961; 95: 123-130
- 3 Bunnell P. Opposition if the thumb. J Bone Joint Surg 1938; 20: 269-284
- 4 Cooney WP, Linscheid RL, An KN. Opposition of the thumb: an anatomical and biomechanical study of tendon transfers. J Hand Surg Am 1984; 9: 777-786
- 5 Royle ND. An operation for paralysis of the thumb intrinsic muscles of the thumb. JAMA 1938; 111: 612-613
- 6 Thompson TC. Modified Operation for Opponens Paralysis. J Bone Joint Surg 1942; 24: 632-640
- 7 Burkhalter WE, Strait LE. Metacarpophalangeal flexor replacement for intrinsic-muscle paralysis. J Bone Joint Surg Am 1973; 55: 1667-1676
- 8 Camitz H. Über die Behandlung der Oppositionslähmung. Acta Orthop Scand 1929; 65: 77-81
- 9 Huber E. Hilfsoperation bei Medianuslähmung. Dtsch Z Chir 1921; 162: 271-275
- 10 Phalen GS, Miller RC. The transfer of wrist extensor muscles to restore or reinforce flexion power of the fingers and opposition of the thumb. J Bone Joint Surg 1947; 29: 993-997
- 11 Makin M. Translocation of the flexor pollicis longus tendon to restore opposition. J Bone Joint Surg Br 1967; 49B: 458-461
- 12 Schwarz RJ, Macdonald M. Assessment of results of opponensplasty. J Hand Surg Br 2003; 28: 593-596
- 13 Coulshed N, Xu J, Graham D. et al. Opponensplasty for Nerve Palsy: A Systematic Review. Hand (N Y) 2024; 19: 1037-1043