Aktuelle Urol 2024; 55(05): 394
DOI: 10.1055/a-2260-8906
Referiert und kommentiert

Künstlicher Blasenschließmuskel: Kann auf eine Katheteranlage verzichtet werden?

Contributor(s):
Judith Lorenz

Prostataeingriffe bergen das Risiko einer Stressharninkontinenz. Viele Betroffene entscheiden sich in diesem Fall für die Anlage eines künstlichen Harnröhrenschließmuskels. Um einer schwellungsbedingten Harnretention vorzubeugen, erhalten sie anschließend üblicherweise einen Blasenkatheter. Angesichts der schwachen wissenschaftlichen Basis für diese Praxis gingen Forschende der Frage nach, ob auf die Katheterversorgung verzichtet werden kann.

Fazit

Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass nach der Implantation eines künstlichen Blasensphinkters ein Harnverhalt auch ohne prophylaktische Anlage eines Blasenkatheters nicht häufiger auftritt als nach einer Katheterversorgung. Auch weitere Operationsergebnisse werden offenbar durch den Katheterverzicht nicht negativ beeinflusst. Nicht zuletzt unter dem Aspekt der ambulanten Operationsplanung raten sie daher, den Katheter direkt nach der Anlage der Sphinkterprothese zu entfernen.



Publication History

Article published online:
29 August 2024

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