Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-2268-8586
SOP: Patient*innen mit außerklinischer Intensivpflege im Bereitschaftsdienst

Beatmete oder tracheotomierte Patient*innen können mit ihren Beratungsanlässen fachlich anspruchsvoll sein. Bei Patient*innen, die eine außerklinische Intensivpflege bekommen, ergeben sich unterschiedliche Fragestellungen an die Ärzt*innen im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Hierfür soll diese SOP eine Hilfestellung sein.
-
Ärztliche Aufgabe im Bereitschaftsdienst ist primär, abwendbar gefährliche Verläufe zu erkennen bzw. auszuschließen und entsprechend zu handeln.
-
Der akute Anlass für die Vorstellung im Bereitschaftsdienst ist immer in Zusammenhang zu sehen mit der Grundkrankheit für die bestehende außerklinische Intensivsituation.
-
Die besonderen Erkrankungen, fachliche Unsicherheiten beim Pflegepersonal und die gesetzliche Anforderung zur ärztlichen Anordnung einer Therapieänderung führen zu einer großen Spannweite von Beratungsanlässen.
-
Pflegefachkräfte sind mit der Arbeit an „ihren“ Intensivpatient*innen vertraut und können wertvolle Hinweise im Setting eines Hausbesuchs geben. Der Wissenstand und die berufliche Erfahrung der Pflegenden sind allerdings unterschiedlich.
-
Der ärztliche Bereitschaftsdienst muss wissen, welche medizinischen Parameter bei Beatmungssystemen seiner Kontrolle obliegen. Treten technische Probleme auf, muss er wissen, inwieweit er selber oder delegierend tätig wird.
-
Die tiefere endotracheale Absaugung bis in den Bereich unterhalb der Carina ist häufig eine ärztliche Aufgabe.
-
Bei PEG-Patient*innen sind im Rahmen der Medikamentenverordnung die eingeschränkten Applikationsoptionen zu beachten.
-
Blutungen aus der Harnröhre oder der suprapubischen Einstichstelle bei Katheter-Patient*innen können am Wochenende oder in der Nacht einen Hausbesuch notwendig machen.
Publication History
Article published online:
17 February 2025
© 2025. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Oswald-Hesse-Straße 50, 70469 Stuttgart, Germany
-
Literatur
- 1 Bachmann M, Schucher B. Nach der Intensivtherapie: außerklinische Intensivpflege. DMW 2024; 149: 216-222
- 2 Michels G, John S, Janssens U. et al. Palliative aspects in clinical acute and emergency medicine as well as intensive care medicine: Consensus paper of the DGIIN, DGK, DGP, DGHO, DGfN, DGNI, DGG, DGAI, DGINA and DG Palliativmedizin. Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin. Med Klin Intensivmed Notfmed 2023; 118: 14-38
- 3 Berger S, Brandauer A, Freywald N. et al. Wissensstand und Informationsbedarfe von Pflegefachkräften zum Hygienemanagement in Wohngemeinschaften der außerklinischen Intensivpflege. HeilberufeScience 2023; 14: 19-27
- 4 Fischer L, Klingshirn H, Horacek S. et al. Advanced Nursing Practice als Konzept für die Versorgung von Menschen mit außerklinischer Beatmung in Deutschland: Ergebnisse einer Bedarfs-und Curriculumanalyse. Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen 2023; 177: 82-92
- 5 Rehorn W, Herkenrath S, Treml M. et al. Decannulation/Weaning Potential and Success in Home Intensive Care. Respiration 2023; 102: 110-119
- 6 Stanzel SB, Schönhofer B. Außerklinische Beatmung: Lebensqualität und Lebensende. Pneumologie 2024; 78: 409-416
- 7 Skazel T, Raub MD, Haas K. et al. Die notärztliche Versorgung von langzeitbeatmeten Patienten im außerstationären Umfeld – im Spannungsfeld zwischen Intensivmedizin und häuslicher Versorgung. NOTARZT 2023; 39: 305-310
- 8 Schönhofer B, Schwarz SB, Westhoff M. et al. Prolongierte Entwöhnung von der Beatmung und Langzeitbeatmung. Intensivmedizin up2date 2023; 19: 137-157
- 9 Ziech P, Schwarz S. Aufbereitung von Trachealkanülen im außerklinischen Bereich. intensiv 2023; 31: 202-214
- 10 Ledl C, Frank U, Dziewas R. et al. Curriculum Trachealkanülenmanagement in der Dysphagietherapie. Der Nervenarzt 2024; 95: 342-352