Laryngorhinootologie 2024; 103(07): 551
DOI: 10.1055/a-2280-9363
Forum der Industrie

Chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) – Mepolizumab überzeugt in Real-World-Studien

Die chronische Rhinosinusitis (CRS) betrifft etwa 11 % der Menschen in Europa, eine Diagnose wird jedoch nur bei 2–5 % der Bevölkerung gestellt [1]. PD Dr. Sven Becker, Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor an der Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde Tübingen, fasste noch einmal die Kriterien zusammen, nach denen gemäß Update 2023 des European Position Paper on Rhinosinusitis and Nasal Polyps (EPOS) der European Forum for Research and Education (EUFOREA) ein Einsatz eines Biologikums indiziert ist und verordnet werden kann [2]:

  • Rezidivpolypen nach NNH-OP – mindestens 1-mal OP,

  • Vorliegen eines komorbiden Asthmas bronchiale – mit Kortison behandelt,

  • Nachweis einer Typ-2-Inflammation: EOS erhöht im Blut oder in einem vorher gefertigten Präparat,

  • frustrane Vorbehandlung mit systemischen Steroiden (mind. 2-mal OCS im letzten Jahr),

  • Beeinträchtigung/Verlust des Riechsinns (Sniffin’ Sticks oder andere Riechtests) sowie

  • Beeinträchtigung der Lebensqualität (SNOT-22).

Treffen 3 dieser 5 Punkte zu, kann eine Therapie mit Biologika begonnen werden; in allen Fällen sollte jedoch die individuelle Krankheitslast des Patienten berücksichtigt werden. Hilfreich für die exakte Dokumentation sind die in der S2k-Leitlinie Rhinosinusitis zum Download bereitgestellten Bögen zur Indikationsstellung.

Bei CRSwNP wirkt Mepolizumab (Nucala) gezielt gegen die eosinophile Entzündung, reduziert Nasenpolypen und verbessert die Atmung, wie die Zulassungsstudien [3] [4] [5] gezeigt haben. Diese positiven Ergebnisse wurden nun durch 2 Real-World-Studien in Spanien [6] und Italien [7] bestätigt. Auch hier zeigten die mit Mepolizumab behandelten Patienten eine geringere Symptomlast, kleinere Nasenpolypen und weniger eosinophile Zellen im Blut. Aufgrund der positiven Datenlage wurde Mepolizumab in wichtige Leitlinien aufgenommen, wie z. B. die GINA-Guideline zu SEA [8] oder die EUFOREA/EPOS-Guideline [9] zur Therapie der CRSwNP.

Gabi Fischer von Weikersthal, Germersheim

Quelle: GSK-Symposium „We talk Polyposis nasi: Lokales Problem oder Systemerkrankung?“, 12.05.2024 in Essen



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Article published online:
02 July 2024

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