Seit 2016 ist die zivile Seenotrettungsorganisation SOS Humanity mit einem
Rettungsschiff im zentralen Mittelmeer unterwegs. In dem riesigen Seegebiet vor
der Küste Libyens ist außer NGO-Schiffen kein europäisches Rettungsschiff mehr
im Einsatz. Dabei ist das zentrale Mittelmeer eine der tödlichsten Fluchtrouten
der Welt. Allein 2023 sind dort 2 500 Frauen, Kinder und Männer ertrunken, meist
ohne Zeugen und von der Öffentlichkeit vergessen. SOS Humanity hat mit der über
60 m langen Humanity 1 in demselben Zeitraum 1 101 Menschen aus Seenot retten,
an Bord versorgen und an einen sicheren Ort bringen können. Darunter waren 136
Frauen, mindestens neun von ihnen waren schwanger, viele hatten kleine Kinder
bei sich.