Gesundheitsökonomie & Qualitätsmanagement 2024; 29(03): 125-126
DOI: 10.1055/a-2292-1704
Herausgeberkommentar

Entbürokratisierung

Barbara Schulte

Die Begriffe „Entbürokratisierung“ und „Bürokratieabbau“ sind seit einiger Zeit im Gesundheitswesen in aller Munde. Jedoch handelt es sich bisher lediglich um leere Hülsen. Im Gegenteil – es kommen stetig neue Gesetze hinzu. Viele davon führen sogar noch zu einem Bürokratieaufbau. Auch die versprochene Krankenhausreform, bzw. das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz, führen sowohl in der Planungs- und der Vergabephase als auch in der prospektiven Überwachung zu erheblichen zusätzlichen bürokratischen Aufwänden, so die Einschätzung vieler Praktiker. Schon jetzt ist uns mit den Pflegebudgets, den Mindestmengen, den Personaluntergrenzen etc. ein enges Korsett gesetzt. Die Sinnhaftigkeit wird von vielen Seiten infrage gestellt. Das System Krankenhaus wird mit jedem Jahr schnelllebiger und komplizierter. Viele Stränge und Knackpunkte des Systems müssen zusammengeführt werden. Aufgrund dieser hohen Komplexität, die sowohl im ambulanten als auch im stationären Sektor zu finden ist, dürfen keine unnötigen zusätzlichen Arbeitsbelastungen entstehen. Dazu zählt auch das notwendiges Mindestmaß an Dokumentations- und Nachweisverpflichtungen nicht überzustrapazieren.



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Article published online:
26 June 2024

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