Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2024; 31(03): 105
DOI: 10.1055/a-2297-7454
Editorial

Flug- und Raumfahrtmedizin

Torsten M. Pippig
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Dr. Torsten M. Pippig

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Leser der FTR!

Die heutige Ausgabe steht unter dem Leitthema „Flugmedizin und Raumfahrtmedizin“. Diese zeigt die Breite unserer Fachgesellschaft, militärische und zivile Flugmedizin, Aeromedical Examiner (AME) und Wissenschaftler. Hat unsere Flugmedizin-Raumfahrtmedizin auch die gebotene Tiefe? Wir sind der fachliche-wissenschaftliche Arm unserer Mitglieder. Wir fördern und unterstützen die Wissenschaft und Forschung, wir akquirieren derzeit viele junge Studenten und Wissenschaftler für unsere Fachgesellschaft (YOUNG DGLRM), wir vergeben jährlich wissenschaftliche Preise für unsere Besten, wir haben 10 Arbeitsgruppen, die von erfahrenen Kollegen*innen geleitet werden und wir sind in vielen Fachgremien, auf Kongressen und Tagungen präsent, wir sind international.

Wir fühlen uns und sind auch verantwortlich für die Aus-, Fort- und Weiterbildung auf unseren Fachgebieten. In unserer DAF werden nationale und internationale AMEs ausgebildet, unsere Fachgesellschaft unterstützt und fördert Fort- und Weiterbildungen für AMEs, z. B. findet im Juni die 41. Bayerisch-, Sächsische und Baden-Württembergische Fliegerärztetagung statt. Das ist unser Auftrag, das sind unsere Vorgaben, funktioniert auch die Umsetzung?

Es ist allen bekannt, viele Berufsgruppen in unserer Republik (auch die Bundeswehr) suchen nach qualifiziertem Personal. Auch Fachgesellschaften suchen nach aktiven und engagierten Mitgliedern, die uns bei Projekten, Kongressen, Fortbildungsveranstaltungen, unserem Jahreskongress (diesmal in Dübendorf/CH) dabei unterstützen, unsere Fachgesellschaft weiter zu gestalten. Das gelingt nur, wenn wir attraktiv sind und auch Anreize bieten. Jeder kann sich einbringen, jeder kann mitgestalten. So sind z. B. die Wartezeiten für den Basic und Advanced bei unserer DAF sehr lang, beide Ausbildungskurse braucht man, um AME class 1 und class 3 zu werden. Derzeit kann uns die Bundeswehr und die ESAM noch nicht wirklich unterstützen. Wir brauchen junge AMEs die „unsere“ Arbeit fortsetzen. Solange es die bemannte Fliegerei gibt, solange wird es auch Piloten und Kabinenpersonal geben, die ein Medical brauchen.

Derzeit gibt es eine Disharmonie zwischen den Fliegerärzten (DFV e.V.) und dem Luftfahrtbundesamt (LBA) bezüglich der Bearbeitungszeiten von Verweisungen (class 1) und Konsultationen (class 2). Dies mündete in einer kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion CDU/CSU an das LBA. Das Ergebnis ist noch nicht bekannt. Wir sehen uns als kompetent und auch als Vermittler. Behörde, AMEs und Fachgesellschaft sollten gemeinsam diskutieren, auch fair streiten und nach Lösungen suchen. Ich möchte an 2 Aussagen erinnern, die ich in meiner nun 33-jährigen Tätigkeit als militärischer und ziviler Fliegerarzt/AME und Vorstandsmitglied der DGLRM e.V. beachtet habe: „Volanti subvenimus“ und „Keep Them Flying“.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen, kontaktieren Sie die Autoren, diskutieren und bewerten Sie, nur so können wir besser werden.



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Article published online:
29 May 2024

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