intensiv 2024; 32(04): 169
DOI: 10.1055/a-2305-1791
Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT) zählt zu den häufigsten Verletzungen im Kindesalter mit teils fatalen Folgen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind dabei am häufigsten Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren betroffen. Während das Gehirn beim Erwachsenen nur etwa drei Prozent des Körpergewichtes ausmacht, sind es bei einem Kind 15 Prozent. Darüber hinaus ist die kindliche Wirbelsäule wesentlich beweglicher, was ein erhöhtes Verletzungsrisiko für den Schädel bedeutet.

Verbesserung verspricht ein neu entwickeltes Projekt, bei dem eine App zum Einsatz kommt, die Ärzte in der Notaufnahme zur Erhebung eines SHT mit einer strukturierten Anamnese unterstützt. Die App erfasst den Schweregrad sicher und zuverlässig, sodass kein schwerwiegendes SHT übersehen wird. Geleitet wird das Projekt SaVeBRAIN.Kids (Sichere ambulante Versorgung von Kindern mit mildem Schädel-Hirn-Trauma) von einem Team der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg Essen. Start ist voraussichtlich im September 2025.

Zum Erwachsenwerden gehören Stürze im Kindesalter dazu, die meisten gehen glimpflich aus, aber eben nicht alle. Gerade bei Kindern spielt die Entwicklung des Gehirns eine große Rolle, damit sie den wachsenden Anforderungen gerecht werden können. Wird das Gehirn in dieser sensiblen Phase geschädigt, leiden Kinder und ihre Angehörigen häufig über viele Jahre, einige sogar ihr Leben lang.

Freuen Sie sich auf einen spannenden Schwerpunkt! Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Rita Wegmann



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Article published online:
04 July 2024

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