Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2024; 19(06): 541-560
DOI: 10.1055/a-2305-9194
Beckengürtel und untere Extremität

Die Azetabulumfraktur

Arlen Siegemund
,
Steven C. Herath
,
,
Tina Histing

Acetabulumfrakturen stellen eine komplexe Herausforderung in der Unfallchirurgie dar. Sie erfordern ein multimodales Behandlungskonzept und ihre Behandlung bleibt großen chirurgischen Zentren mit ausreichender Expertise vorbehalten. Bedingt durch die demografische Entwicklung wird es weiterhin eine Zunahme dieser Frakturen geben und es ist wichtig, das Gesundheitssystem mit seinen Fachkräften auf die steigende Prävalenz und optimale Therapie vorzubereiten.

Kernaussagen
  • Azetabulumfrakturen sind komplexe Verletzungen, die ein hohes Maß an anatomischem und biomechanischem Wissen zur Versorgung voraussetzen.

  • Eine präoperative Planung durch hochauflösende Bildgebung und anschließende Frakturklassifikation nach Letournel und Judet sind Voraussetzung für den Therapieerfolg.

  • Abhängig von der Frakturmorphologie kann operativ einzeitig oder zweizeitig mithilfe von 4 Standardzugängen vorgegangen werden.

  • Mögliche zugangsabhängige Komplikationen sowie Vermeidungsstrategien sollten bekannt sein.

  • Die minimalinvasive Chirurgie wird bei Azetabulumfrakturen eine immer größere Rolle spielen. Perspektivisch dürften CT-navigierte perkutane Techniken sowie laparoskopische Versorgungen, evtl. sogar mit KI-basierter Robotik, neue Wege der Therapie eröffnen.



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Article published online:
28 October 2024

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