Zusammenfassung
Hintergrund Kinder und Jugendliche sind in hohem Maße von der
sozioökonomischen Stellung ihrer Familie und ihrem Lebensumfeld abhängig. Die
Nachbarschaft sowie das Wohnumfeld stellen potenzielle Risikofaktoren für die
Entwicklung psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen dar.
Ziel der Studie Ziel der Studie war es, die Verteilung von psychischen
Erkrankungen (Prävalenz) und die Leistungsinanspruchnahme ambulanter
psychotherapeutischer Leistungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 0–19
Jahren in der Stadt Köln zu untersuchen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem
Zusammenhang der Prävalenz und Hyphenation: Leistungs-inanspruchnahme mit der
räumlichen Deprivation auf Postleitzahlebene und der Verfügbarkeit von
Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen mit Kassensitz. Schließlich wurden
mögliche räumliche Unterschiede bei diesen Aspekten untersucht.
Methode Analysiert wurden Daten von Kindern und Jugendlichen im Alter von
0 bis 19 Jahren, die im Jahr 2021 in der gesetzlichen Krankenversicherung
versichert waren. Darüber hinaus wurde ein Deprivationsindex auf Basis von Daten
auf der Ebene des Postleitzahlengebiets berechnet. Die Analysen wurden
deskriptiv, als Ordinary Least Square (OLS) und Geographically Weighted
Regression (GWR) durchgeführt.
Ergebnisse Die Prävalenz von psychischen Erkrankungen bei Kindern und
Jugendlichen variiert je nach Postleitzahlgebiet, wobei diese in den nördlichen,
südlichen und östlichen Gebieten der Stadt höher sind. Die Inanspruchnahme von
psychotherapeutischen Leistungen sind im Stadtzentrum höher, wobei in diesen
Gebieten die Deprivation geringer ist. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass
eine höhere Leistungsinanspruchnahme durch männliche Kinder und Jugendliche mit
einer prävalenten Diagnose für psychische- und Verhaltensstörungen mit einer
höheren Dichte an Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen assoziiert ist.
Andererseits ist die Prävalenz in Gebieten mit weniger Versorger*innen mit
Kassensitz geringer. Außerdem sind die Versorger*innen vor allem im Stadtzentrum
ansässig, wo die Deprivation vergleichsweise gering ist.
Schlussfolgerung Diese Ergebnisse deuten auf einen unzureichenden Zugang
zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen außerhalb des Stadtzentrums hin.
Aufgrund der Heterogenität der Bevölkerung in den Postleitzahlgebieten liefert
diese Studie nur vorläufige Erkenntnisse und unterstreicht die Notwendigkeit von
Daten in feinerer geografischen Skalierung für zukünftige Forschung.
Schlüsselwörter Mentale Gesundheit - Inanspruchnahme - Kinder und Jugendliche - Deprivation