Zahnmedizin up2date 2024; 18(05): 425-434
DOI: 10.1055/a-2334-9908
Kinder- und Jugendzahnheilkunde

Pädiatrische Aspekte in der Kinderzahnheilkunde - Teil 2

Jan de Laffolie

Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen erfordern in der Kinderzahnmedizin eine sorgfältige Koordination interdisziplinärer Versorgung zur Verbesserung von Patientensicherheit und Behandlungsergebnis. Der Beitrag stellt die Fortsetzung von Teil 1 dar und skizziert weitere für die kinderzahnärztliche Versorgung relevante Krankheitsbilder aus dem großen Spektrum chronischer Erkrankungen.

Kernaussagen
  • Bei der zahnärztlichen Behandlung von Kindern mit seltenen Erkrankungen ist besondere Sorgfalt erforderlich.

  • Zahnärzt*innen können auch erstmalig Anzeichen im kindlichen Mund feststellen, die auf eine seltene Erkrankung hindeuten können, z. B. Anomalien, abnorme Zahnformen, verzögerte Zahnentwicklung oder Veränderungen in der Mundschleimhaut.

  • Kinder mit chronischen Erkrankungen haben z. T. ein erheblich gesteigertes Risiko für kinderzahnärztliche Behandlungsindikationen, sollten jedoch nicht generell von der Behandlung ausgeschlossen werden.

  • Zahnärzt*innen sollten sich über die spezifischen Bedürfnisse und Risiken der jeweiligen Erkrankung informieren, da diese die Mundgesundheit und die zahnärztliche Behandlung beeinflussen können.

  • Wichtige Aspekte sind die Berücksichtigung von Medikamenteneffekten, möglichen Anomalien im Zahnsystem sowie das Risiko von Komplikationen während der Behandlung.

  • Eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachärzt*innen, wie Kinderärzt*innen oder Spezialisten für die jeweilige Erkrankung, ist oft notwendig.

  • Eine strukturierte Anbindung und Nachsorge im Rahmen eines Gesamtkonzepts kann zur Prognoseverbesserung der Grunderkrankung und zu verbesserter Lebensqualität beitragen.



Publication History

Article published online:
01 October 2024

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