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DOI: 10.1055/a-2337-5883
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.
Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai: „Aromen-Verbot für E-Zigaretten, Tabakentwöhnung finanzieren, Jugendliche besser aufklären“
Im Kindes- und Jugendalter ist die E-Zigarette mittlerweile das am häufigsten konsumierte nikotinhaltige Produkt, noch vor der Tabakzigarette und der Wasserpfeife. Unter den 14- bis 17-Jährigen hat sich vom Jahr 2021 auf 2022 die Nutzung von E-Zigaretten verfünffacht. Mehr als jeder Dritte – genauer gesagt 37,5 Prozent – dieser Altersgruppe hatte 2023 schon einmal E-Zigaretten konsumiert. Die Zahl der erwachsenen E-Zigaretten-Nutzenden in Deutschland lag zuletzt geschätzt bei mehr als zwei Millionen. Gleichzeitig erkranken in Deutschland jährlich rund 50.000 Menschen an Lungenkrebs. Eine der Hauptursachen: Rauchen. „Dem müssen wir jetzt entgegenwirken, bevor wir uns mit der E-Zigarette eine neue Generation Nikotin-Abhängiger heranziehen“, sagt Professor Wolfram Windisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai fordert Windisch: „Aromastoffe in E-Zigaretten müssen schnellstmöglich verboten werden, die Gesundheitspolitik muss dringend Programme zur Tabakentwöhnung finanzieren und wir brauchen eine deutlich bessere Aufklärung von Jugendlichen, damit diese nicht auf die verführerischen, aber krankmachenden Angebote der Zigarettenindustrie hereinfallen.“
Neueste wissenschaftliche Daten des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel, kurz IFT-Nord, zeigen, dass Aromen den Raucheinstieg erleichtern, das Suchtpotenzial erhöhen oder durch tieferes Inhalieren die Aufnahme toxischer Substanzen deutlich steigern. „Die Ergebnisse unserer jüngsten Analyse von mehreren Hundert wissenschaftlichen Arbeiten zeigen, dass Aromen in E-Zigaretten sehr wohl eine Auswirkung auf die Gesundheit haben“, erklärt Professor Reiner Hanewinkel, Leiter des IFT-Nord. „Aromen vermindern den Hustenreiz. Sie erleichtern daher den Einstieg ins Rauchen und haben darüber hinaus eine konsumfördernde Wirkung, gerade für Jugendliche. Aromen ermöglichen ebenfalls ein tieferes Inhalieren, das die Aufnahme von toxischen Substanzen erhöht. Schließlich steigern Aromen auch das Suchtpotenzial, weil das Nikotin besser aufgenommen werden kann“, so Hanewinkel.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. Juli 2024
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Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
- 1 Rupp A. et al. Medizinische Fachgesellschaften fordern ein Verbot von Aromen in E-Zigaretten. Pneumologie 2024; 78: 320-324
- 2 Raspe M. et al. Tabakentwöhnung bei hospitalisierten Patienten:innen – Stationär einleiten, ambulant fortführen. Pneumologie 2023; 77: 341-349