CC BY 4.0 · Rofo 2025; 197(02): 154-162
DOI: 10.1055/a-2339-3684
Review

Bedeutsame Vorkommnisse bei Röntgenanwendungen am Menschen – Auswertungen und Erkenntnisse des BfS

Article in several languages: English | deutsch
Katharina Stella Winter
1   Generic aspects of medical radiation protection, Federal Office for Radiation Protection Neuherberg, Oberschleißheim, Germany (Ringgold ID: RIN84634)
,
Monika Schweden
1   Generic aspects of medical radiation protection, Federal Office for Radiation Protection Neuherberg, Oberschleißheim, Germany (Ringgold ID: RIN84634)
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Gunnar Brix
1   Generic aspects of medical radiation protection, Federal Office for Radiation Protection Neuherberg, Oberschleißheim, Germany (Ringgold ID: RIN84634)
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1   Generic aspects of medical radiation protection, Federal Office for Radiation Protection Neuherberg, Oberschleißheim, Germany (Ringgold ID: RIN84634)
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Zusammenfassung

Hintergrund

In Deutschland besteht seit dem 31.12.2018 eine Meldepflicht für bedeutsame Vorkommnisse gegenüber der jeweils zuständigen Behörde (§ 108 Strahlenschutzverordnung (StrlSchV)). Diese übermitteln nach Prüfung und Bewertung der Meldung relevante Informationen über ein webbasiertes Meldesystem (BeVoMed) an das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Das BfS veröffentlicht daraus gewonnene Erkenntnisse. Die vorliegende Arbeit untersucht bedeutsame Vorkommnisse bei Röntgenanwendungen am Menschen.

Methode

Die vorliegende Auswertung berücksichtigt alle Meldungen zu Röntgenuntersuchungen und -interventionen zwischen 01/2019 und 10/2023, für welche bis zum Stichtag (31.10.2023) eine Abschlussmeldung mit Detailinformationen vorlag. Statistisch ausgewertet wurden: Einordnung als Vorkommnis (§ 1 Abs 22 StrlSchV), Bedeutsamkeit (§ 108 StrlSchV), Klassifikation nach Anlage 14 StrlSchV, Zuordnung zu den Versorgungsformen im deutschen Gesundheitssystem sowie die zeitliche Entwicklung der Meldefrequenz über den Auswertewertezeitraum. Zudem wurden die Meldungsinhalte systematisch bezüglich auffälliger Häufungen und typischer Probleme ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Zum Stichtag lagen dem BfS 383 Meldungen (355 abgeschlossene) vor. 252 Meldungen (228 zur Röntgendiagnostik, 24 zur Röntgenintervention) betrafen bedeutsame Vorkommnisse und gingen in die detaillierte Auswertung ein. Für die Röntgendiagnostik zeigt sich ein Anstieg der Meldefrequenz über den Auswertezeitraum, bezüglich der Intervention war kein Trend erkennbar. Die meisten bedeutsamen Vorkommnisse betrafen Anwendungen bei Einzelpersonen (Kategorie I, Kriterium 2a; Kategorie II, Kriterium 2a/3a) im stationären Bereich – insbesondere in Krankenhäusern der Maximalversorgung. Ein Problemfeld bildete die fehlerhafte Parameter-/Protokollanwahl, daneben kam es zu Problemen und Fehlern in Zusammenhang mit der Kontrastmittelgabe. Trotz der insgesamt positiven Entwicklung stellt die weitere Etablierung eines angemessenen Problembewusstseins und einer entsprechenden Fehlerkultur eine Herausforderung dar.

Kernaussagen

  • In der Röntgendiagnostik nimmt die Meldefrequenz bedeutsamer Vorkommnisse zu.

  • Die meisten Vorkommnisse betrafen CT-Untersuchungen aus dem stationären Bereich.

  • Parameter-/Protokollwahl und Kontrastmittelgabe sind Hauptproblemfelder, letzteres häufig im Zusammenhang mit Bolus-Tracking.

  • Bei der Einordnung eines Vorkommnisses als bedeutsam und meldepflichtig bestehen noch Unklarheiten.

Zitierweise

  • Winter KS, Schweden M, Brix G et al. Significant incidents during X-ray exposures in humans – assessment and findings of the Federal Office for Radiation Protection. Rofo 2025; 197: 154–162



Publication History

Received: 19 January 2024

Accepted after revision: 28 April 2024

Article published online:
11 September 2024

© 2024. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution License, permitting unrestricted use, distribution, and reproduction so long as the original work is properly cited. (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/).

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