Laryngorhinootologie
DOI: 10.1055/a-2341-0185
Übersicht

Indikationen zur Cochlea-Implantat-Versorgung bei Kindern: Wohin geht die Reise?

Indications for Cochlear Implants in Children: Where is the Journey Heading?
1   Klinik für Audiologie und Phoniatrie Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
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1   Klinik für Audiologie und Phoniatrie Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
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Zusammenfassung

Die Indikationen zur Cochlea-Implantat-Versorgung (CI-Versorgung) von Kindern wurden in den letzten 30 Jahren schrittweise erweitert. Dies betrifft sowohl das Alter bei Implantation als auch die audiologischen Kriterien, die uni- oder bilaterale Versorgung, die Versorgung bei einseitiger Taubheit und von Kindern mit Mehrfachbehinderungen. Durch die Verbesserung des Hörerhalts und neue technische Entwicklungen ist zu erwarten, dass sich die Indikationsgrenzen auch in den kommenden Dekaden weiter verschieben.

Abstract

The indications for cochlear implants in children were gradually expended during the last 30 years. This concerns both the age at implantation and the audiological criteria, unilateral or bilateral treatment, the treatment of unilateral deafness and of children with multiple disabilities. Due to the improvement in hearing preservation and new technical developments, it is to be expected that the indication limits will continue to shift in the coming decades.

Lernziel

Sie kennen die aktuellen Indikationen zur CI-Versorgung von Kindern. Ihnen sind Besonderheiten der Indikationsstellung bei verschiedenen Ursachen von ein- und beidseitigen Schallempfindungsschwerhörigkeiten bekannt. Sie wissen um mögliche zukünftige Entwicklungen, welche die Indikationen zur CI-Versorgung verändern könnten.

Kernaussagen
  • Die Indikationen zur CI-Versorgung haben sich in den letzten Dekaden hinsichtlich des Alters bei Implantation, audiologischer Kriterien, uni- oder bilateraler Versorgung, der Versorgung der asymmetrischen Hörstörung bis hin zur einseitigen Taubheit und von Kindern mit Mehrfachbehinderungen verändert.

  • Für die Indikationsstellung müssen interdisziplinär erhobene Befunde phoniatrisch-pädaudiologisch bewertet werden. Neben audiologischen, entwicklungspsychologischen und weiteren medizinischen Kriterien sind soziofamiliäre Aspekte zu berücksichtigen, um die Erfolgsaussichten der CI-Versorgung einschätzen zu können.

  • Die Indikation kann nur individuell gestellt werden und verlangt bei unterschiedlichen Ursachen und Ausprägungen der Hörstörung sowie unterschiedlichen soziofamiliären Strukturen ggf. unterschiedliche Vorgehensweisen bei der Versorgung mit CI.

  • Durch neue Entwicklungen auf den Gebieten der Medizin und der Technologie ist zu erwarten, dass sich die Indikationsgrenzen in den kommenden Dekaden weiter verschieben.



Publication History

Article published online:
06 August 2024

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