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DOI: 10.1055/a-2347-9975
Katzenbisse: mikrobiologischer Befund hat keinen Einfluss auf das Outcome
Katzenbisse sind im Vergleich zu den meisten Hundebissen eher klein und wirken daher zunächst wie Bagatellverletzungen. Doch Katzen können mit ihren nadelspitzen Zähnen tiefe Wunden verursachen, die zwar oberflächlich schnell verheilen, jedoch optimale Vermehrungsbedingungen für die Keime bieten, die mit dem Speichel in die tiefen Gewebsschichten gelangt sind. Mögliche Folgen sind schwere Infektionen und lange Klinikaufenthalte.
Ein negativer mikrobiologischer Befund ging in der hier untersuchten Kohorte nicht mit weniger Komplikationen einher als ein positiver Befund. Der Wundzustand erforderte in allen Fällen eine chirurgische Therapie, auch wenn keine Bakterien in der Wunde nachgewiesen werden konnten, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass Bakterien nicht der einzige pathogene Faktor im Katzenspeichel sind. Für die Komplikationsrate, die Behandlungsdauer und die Behandlungskosten spielt es also keine Rolle, ob in den Wundabstrichen von Katzenbissverletzungen Bakterien nachgewiesen werden oder nicht.
Publication History
Article published online:
12 September 2024
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