Zusammenfassung
Hintergrund
Fast 3 von 100 Feten zeigen eine Organfehlbildung auf. Der pränatale Ultraschall ist das etablierte Standardverfahren zur Detektion dieser fetalen Erkrankungen und wird in Deutschland im ersten, zweiten und dritten Trimenon eingesetzt. Die fetale Magnetresonanztomografie (MRT) wird bei Auffälligkeiten im Ultraschall als zusätzliche Modalität in der pränatalen Bildgebung genutzt.
Methode
Die Literaturrecherche zur Rolle der fetalen MRT wurde in PubMed durchgeführt und fokussierte sich auf Studien, die die fetale MRT als sekundäres Verfahren nach einem Ultraschall einsetzten.
Ergebnisse
Die fetale MRT ist sicher in der Schwangerschaft anwendbar und zeigt keine assoziierten fetalen Entwicklungsstörungen. Studien mit radiologischem Schwerpunkt attestieren der fetalen MRT bei fetalen Hirnauffälligkeiten eine deutliche Überlegenheit gegenüber der Neurosonografie. Im Vergleich zeigen allerdings andere Studien mit neurosonografischem Schwerpunkt, dass die Überlegenheit der MRT deutlich geringer ausfällt. Diese Studien zeigen, dass beide Verfahren von der Expertise der durchführenden Person abhängig sind.
Schlussfolgerung
Bei einer Auffälligkeit im pränatalen Ultraschall kann die fetale MRT eine ergänzende Methode darstellen, die zu einer Bestätigung oder zu einem Ausschluss der Diagnose führt oder neue Befunde erhebt. Eine interdisziplinäre Kooperation zur gemeinsamen Diagnosefindung anhand aller verfügbaren Befunde aus Ultraschall und MRT ist der Schlüssel für eine optimale Bildgebung und Beratung der werdenden Eltern.
Kernaussagen
Zitierweise