ZUSAMMENFASSUNG
Bei Patienten mit Diabetes mellitus, insbesondere vom Typ 2, entwickelt sich vermehrt eine ausgeprägte arterielle Hypertonie – letztlich in bis zu 80 % der Fälle. Die arterielle Hypertonie ist hier also 2–3-mal häufiger als bei Menschen ohne Diabetes. Eine extrazelluläre Volumenausdehnung und eine arterielle Gefäßsteifigkeit sind Hauptfaktoren des Hypertonus in dieser Patientengruppe. Das Therapieziel ist es deshalb, frühzeitig die Hypertonie zu normalisieren. Dabei sollten zudem bestehende oder sich entwickelnde kardiale wie auch zerebrale Schäden sowie eine Niereninsuffizienz und eine Proteinurie optimal behandelt werden. Unter Berücksichtigung aktueller Leitlinien sollte der gewünschte Zielblutdruck bei Personen mit Diabetes im Bereich beziehungsweise bei < 130/80 mmHg liegen, auch bei dem Vorliegen einer chronischen Niereninsuffizienz und einer relevanten Proteinurie. Darüber hinaus sind gezielte Lebens-Stil-Interventionen und eine effektive antidiabetische Therapie anzustreben. Inhibitoren der Natrium-Glukose-Kotransporter 2 (SGLT-2: Sodium Glucose Linked Transporter-2) sind Bestandteil der Diabetestherapie, haben gewisse antihypertensive Eigenschaften und sind nephroprotektiv. Hemmer des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) in ausreichender Dosierung sind ein primärer Bestandteil der medikamentösen antihypertensiven Therapie, kombiniert mit einem Diuretikum oder/und einem Kalziumantagonisten. Oft müssen Medikamente aus anderen Substanzklassen ergänzt werden. In der klinischen Praxis sind ein sehr hohes und junges Alter, Begleiterkrankungen, Hypotonieneigung und Klimaveränderungen zu berücksichtigen.