Journal Club AINS 2024; 13(03): 158-171
DOI: 10.1055/a-2369-4546
CME-Fortbildung

Analgesie und Sedierung bei Kindern im Notfallzentrum

Bernhard Kumle
,
Paula Beck
,
Anja Schumann
,
Carolin Dietrich

Die Schmerztherapie und Analgosedierung bei Kindern zählt zu den anspruchsvollen Aufgaben in der Notfallmedizin. Außer spezifischen Kenntnissen im Umgang mit Kindern spielt besonders die klinische Erfahrung eine große Rolle. In diesem Artikel wollen wir eine Hilfestellung für die Schmerztherapie und Sedierung bei Kindern geben, die keineswegs die spezialisierte Versorgung durch Kinderteams oder Sedierungsteams ersetzen soll.

Kernaussagen
  • „Antizipiere und plane voraus“ [23]: Jede Notaufnahme muss aufgrund ihres Versorgungsstandards ein eigenes Konzept für die Analgesie und Sedierung von Kindern etablieren. Dies ist abhängig von der Struktur und Erfahrung in der Kinderversorgung in der jeweiligen Klinik und der Notaufnahme. Hier sollten alle „verfügbaren Ressourcen mobilisiert“ und genutzt werden.

  • „Kenne Deine Arbeitsumgebung“: Werden stärkere Analgetika und Sedativa verwendet, muss die Notaufnahme auch für Komplikationen vorbereitet (z.B. Notfallwagen) sein und die Analgesie/Sedierung unter optimalen Bedingungen (z.B. Monitoring) durchgeführt werden.

  • „Hilfe anfordern, kenne Deine Grenzen“: Es muss klar definiert sein, wo die Grenzen des eigenen Tuns liegen (keine Doppelung von Aufgaben!) oder wo Hilfe indiziert (Kindersedierungs-, Kinderintensiv- oder Anästhesieteam) oder auch eine Verlegung in ein anderes Haus mit größerer Expertise notwendig ist.

  • „Verwende Hilfsmittel“: Hilfsmittel wie Notfalllineale, körperlängenbasierte kognitive Hilfen oder einfache Regeln wie „Nimm-2“ sorgen für eine Vereinfachung und sicherere Anwendung der Medikamente und Dosierungen. Die Verantwortung in der Gabe liegt aber weiterhin beim Arzt.



Publication History

Article published online:
28 August 2024

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