Knochen- und Mineralhaushalt

Prof. Dr. med. Markus Ketteler, Stuttgart

Die vorliegende Ausgabe von „Nephrologie aktuell“ fokussiert einmal wieder auf die Störungen des Mineral- und Knochenhaushalts bei chronischer Nierenkrankheit (CKD-MBD).

Im ersten Beitrag beschäftigt sich Prim. PD Dr. med. Daniel Cejka, Linz (Österreich), mit einem zukunftsgerichteten Thema, indem er die neuesten Möglichkeiten einer biomarkerbasierten Diagnostik hinsichtlich eines personalisierten Gefäßverkalkungsrisikos bei CKD-Patienten in einer State-of-the-Art-Übersicht darstellt. Prof. Dr. med. Gunnar Henrik Heine, Frankfurt am Main, hat einen kritischen und provokativen Artikel verfasst, welcher den Impact von Therapien aus dem CKD-MBD-Kontext der nephro- und kardioprotektiven Potenz der SGLT-2-Hemmer und GLP-1-Agonisten auf harte Endpunkte gegenüberstellt.

Nachdem die letzte Leitlinienpublikation der KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) nun bereits 7 Jahre zurückliegt, fanden im letzten Jahr 2 relevante Neubewertungen statt, die bei den ausgewählten Themen Berücksichtigung fanden. Der Beitrag von Prof. Dr. med. Peter M. Jehle, Lutherstadt Wittenberg, und Dr. med. Friederike Thomasius, Frankfurt am Main, gibt die nephrologischen Einschätzungen im Rahmen der aktuellen deutschsprachigen Osteoporoseleitlinien (Dachverband Osteologie (DVO) 2023) praxisorientiert wieder. Mein eigener Artikel befasst sich mit Evidenzen, Stimmungen und Trends einer „KDIGO Controversies Conference“ im Herbst 2023, die sich auf die nächste KDIGO-CKD-MBD-Leitlinienerstellung auswirken könnten. Hier steht eine ebenfalls neue Einordnung der Osteoporose aus nephrologischer Sicht im Vordergrund.

Wir hoffen, damit einen informativen und durchaus auch unterhaltsamen Überblick zu den aktuellsten Entwicklungen im Bereich des Knochen- und Mineralhaushalts bei chronischer Nierenkrankheit gegeben zu haben.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
12. Dezember 2024