intensiv 2024; 32(06): 284-285
DOI: 10.1055/a-2385-4423
Einblick

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Angst vor Bewegung

Universität Trier

Die häufigste Todesursache in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, dazu zählt auch Herzinsuffizienz. Vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen sind betroffen. Neben einer Behandlung mit Medikamenten hilft auch Bewegung. Warum viele Personen mit Herzinsuffizienz dennoch vor körperlichen Aktivitäten zurückschrecken, haben nun Wissenschaftlerinnen der Universität Trier gemeinsam mit klinischen Partnern untersucht. Und sie konnten erstmals nachweisen, dass die Betroffenen Angst vor Bewegung haben und dass diese Angst unabhängig von der Pumpleistung des Herzens dazu beiträgt, Bewegung zu vermeiden. Für ihre Studie haben die Forscherinnen 185 Patienten mit Herzinsuffizienz verschiedener Kliniken in Deutschland befragt. Sie konnten dabei zeigen, dass die Angst vor Bewegung in Zusammenhang mit der Herzinsuffizienz steht und das Vermeiden von körperlicher Aktivität nicht etwa auf eine grundsätzlich größere Neigung zu Angst bei den Erkrankten zurückzuführen ist. Nun, da ein Zusammenhang festgestellt wurde, müsse im nächsten Schritt überlegt werden, wie man den Erkrankten ihre Angst vor der Bewegung nehmen kann, sagt Heike Spaderna, Professorin für Gesundheitspsychologie an der Uni Trier. Dazu müssten die Betroffenen lernen, wie sie trotz ihrer Erkrankung Bewegung in ihren Alltag integrieren können. Darüber könnten neben Physiotherapeuten auch alle weiteren Fachkräfte in medizinischen Berufen aufklären.



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Article published online:
08 November 2024

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