Zusammenfassung
Einleitung Kongenitale Dakryozystozelen sind selten und werden durch eine Obstruktion des Tränen-Nasen-Ganges
bedingt. Symptomatisch zeigen sich Epiphora, Nasenatmungsbehinderung und eine Schwellung
des medialen Kanthus. Therapeutisch erfolgt zumeist eine Eröffnung der Hasner-Klappe
durch Sondierung und ggf. Intubation der Tränenwege. Wir stellen ein minimalinvasives
endoskopisches Vorgehen mit Marsupialisation des endonasalen Zelenanteils vor. Auf
eine zusätzliche Manipulation im Bereich des Tränenweges wird zur Vermeidung von iatrogenen
Verletzungen verzichtet.
Methoden Insgesamt konnten 19 Kinder (21 Augen) im Alter von 3 Tagen bis 39 Monaten in die
retrospektive Auswertung eingeschlossen werden. Zwei der Patienten litten an akuter
Atemnot, 7 Kinder unter rezidivierenden Infektionen mit persistierender Epiphora und
12 hatten eine akute Dakryozystitis mit orbitaler Phlegmone.
Ergebnisse In allen Fällen konnte ein endonasaler Zelenanteil detektiert und endoskopisch endonasal
reseziert werden. Bei 2 Kindern, die primär im Alter von 22 und 39 Monaten operiert
wurden, kam es zu Rezidiven, was jeweils eine Revisionsoperation per Dakryozystorhinostomie
erforderlich machte. Alle übrigen 17 Kinder waren rezidivfrei.
Zusammenfassung Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine endoskopische endonasale Marsupialisation ohne
zusätzliche Intubation oder Sondierung der Tränenwege ein erfolgreiches Therapieregime
für konnatale Dakryozystozelen darstellt. Iatrogen bedingte Vernarbungen, die Anlage
einer Via falsa oder eine postoperative Bakteriämie können so vermieden werden. Bei
älteren Kindern mit stattgehabten Entzündungen in der Vorgeschichte, sinkt die Erfolgsrate
der hier vorgestellten Operationstechnik.
Schlüsselwörter
endoskopische Operation - Marsupialisation - pädiatrische akute Dakryozystitis - Pädiatrie
- Dakryozystozele