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DOI: 10.1055/a-2412-0445
Inspirationen aus anderen Ländern
Amputationsfreies Indien![](https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00034913/202406/lookinside/thumbnails/10-1055-a-2412-0445-1.jpg)
Im Rahmen einer Teilnahme an einem Workshop in Indien (Kandahar) durfte ich an einem Marathonlauf am 3. August teilnehmen, der freundlicherweise „Walkathlon“ genannt wurde ([Abb. 1]). Es war der 10. Marathonlauf zum Thema „Amputationsfreies Indien“. Die Idee wurde von Dr. Ravul Jindal, Chefarzt und Facharzt für Gefäßchirurgie im Krankenhaus Fortis, Mohali, ins Leben gerufen.
![](https://www.thieme-connect.de/media/10.1055-s-00034913/202406/thumbnails/10-1055-a-2412-0445_24237713.jpg)
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Der Lauf dient der Aufklärung über Gefäßkrankheiten, insbesondere dem Vermeiden von Amputationen, die 60000-mal jährlich in Indien durchgeführt werden.
Während eines Kurzvortrags um 6:00 Uhr morgens, unterbrochen durch Zumba-Tänze, wurde auf Diabetes, Übergewicht, Beweglichkeit und Rauchen eingegangen, ebenso auf einfache Körperhygienemaßnahmen und die Auswirkung gesunder Ernährung und Sport auf die Gefäßgesundheit.
3000 Teilnehmer jeden Alters, besonders Busladungen mit Studenten und Schülern, waren um 6:00 Uhr morgens bei 28°C und einer Luftfeuchtigkeit von 78% zusammengekommen, um sich einzustimmen, mit den Vorträgen, die Begrüßungen des Gesundheitsministers des Landes Chandigardh und diversen anderen Honoratioren. Um 7:00 Uhr startete der Lauf auf einer Strecke von 2,5 Kilometern, die hin- und zurückgegangen oder gelaufen werden konnte. Jeder durfte abbrechen und zurückkehren, wann er mochte – Hauptsache, man war dabei. Bei der Rückkehr erhielt man eine Medaille, und anschließend erfolgte erneutes Tanzen, Menschen wurden für ihre Geschwindigkeit und ihren Einsatz geehrt. Die Musik ging weiter, und Gruppen von Tänzern, die sich bei der Zumba-Aufwärmübung hervorgetan hatten, wurden eingeladen auf die Bühne, durften vortanzen und wurden ausgezeichnet. In guter Laune lebten alle Beteiligten den Sinn von Bewegung und Einsatz für ihre Körpergesundheit.
Bemerkenswert: Die komplette Aktion wurde finanziert aus dem Privatvermögen des Dr. Jindal. Ein Vorbild für Einsatz für sein Land – nicht nur, dass er diese Aktion, die inzwischen Indien-weit am selben Tag an 20 Orten stattfindet, ins Leben gerufen hat, er organisierte und leitete dieses Jahr den 10. Workshop für 40 Teilnehmer mit viel Austausch und Interaktion, unter Einladung internationaler Referenten, um das Interesse und das Wissen an Gefäßkrankheiten mit modernen Standards in sein Land zu bringen.
Ein nachahmenswertes Unterfangen, das Ärztekammern und Fachgesellschaften in Deutschland auch aufgreifen könnten, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen schon im Kindesalter mit Spaß und Freude zu erklären.
Ihre Erika Mendoza
Publication History
Article published online:
27 November 2024
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