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DOI: 10.1055/a-2416-9650
Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auch wenn das neue Jahr sich in vielfacher Hinsicht von dem vorangegangen unterscheiden wird. Unverändert bleibt, dass Sie mit unserer Zeitschrift einen handchirurgischen Wissenszuwachs erlangen – durch zahlreiche aktuelle Publikationen, die wir Ihnen anhand von Zusammenfassungen vorstellen und die darüber hinaus für besonders bemerkenswerte Artikel von Expertinnen und Experten kommentiert wurden.
Im Diskussionsteil beschäftigt sich unser Leitthema mit der zunehmend populären WALANT-Anästhesie, hier unter dem besonderen Aspekt der Durchführung unter Einnahme von Gerinnungs- und Thrombozytenaggregationshemmern. Anhand der Ergebnisse einer Publikation mit 242 Patienten und des zugehörigen Kommentars sind die Risiken gering. Drei Studien zur Therapie distaler Radiusfrakturen wurden kommentiert. Eine Analyse zum Einfluss des Operationszeitpunktes auf das Ergebnis der operativen Therapie fand die besten Resultate bei Versorgung etwa eine Woche nach Unfall. In einer Meta-Analyse wurde der mittelfristige Nutzen der winkelstabilen, palmaren Plattenanalyse untersucht. Trotz weit verbreiteter, erfolgreicher Anwendung fehlt harte Evidenz für ihre Überlegenheit gegenüber anderen Verfahren, hier der Drahtosteosynthese. Kontrovers beurteilt wurde die Aussage einer anderen Meta-Analyse, nach der eine Versorgung skapholunärer Bandverletzungen nicht zeitgleich mit der Osteosynthese des distalen Radius erfolgen muss. Anhaltende Beschwerden, der hohe Aufwand einer sekundärer Rekonstruktion oder die Notwendigkeit von Rettungsoperationen sprechen für eine primäre Bandrekonstruktion. Außerhalb Deutschlands häufig angewendet, hier aber immer noch mit Skepsis betrachtet, ist die intramedulläre Schraubenosteosynthese bei Mittelhandfrakturen. Eine systematische Literaturanalyse mit mehr als 1000 Patienten fand bei kurzfristiger Nachbeobachtung nur wenige Komplikationen. Eher als Außenseiter-Methode ist dagegen die perkutane, transverse Drahtosteosynthese bei Mittelhandfrakturen anzusehen. Umstritten ist der Nutzen des arthroskopischen Debridements bei Rhizarthrose. Ein Review zeigte nur im Frühstadium kurzfristige Verbesserungen. Eine weitere Meta-Analyse zur Opponensplastik untersuchte zwar 42 Studien, konnte aber inhaltlich nicht überzeugen. Zum selben Thema verweisen wir auf den CME-Artikel dieser Ausgabe.
Unter den zahlreichen Publikationen des Aktuell-Teils möchten wir auf eine umfangreiche systematische Literaturanalyse zu Handmetastasen maligner Tumoren aufmerksam machen, die interessante Informationen zu Primärtumoren, Lokalisationen und epidemiologischen Daten liefert. Unser Titelthema sind Langzeitergebnisse nach Daumensattelgelenk-Endoprothetik, wozu wir drei Studien mit unterschiedlichen Prothesentypen präsentieren. Viele neue Erkenntnisse liefern u. a. auch aktuelle Artikel zu distalen Radiusfrakturen, Handwurzel und Handgelenk.
Die CME-Beiträge dieses Heftes bieten wichtige Einblicke in die konservative Therapie bei entzündlich-rheumatischen Handerkrankungen sowie in die Grundlagen und vielfältigen chirurgischen Techniken der Opponensplastik.
Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.
Mit herzlichen Grüßen, Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier




Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
17. März 2025
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