Pneumologie
DOI: 10.1055/a-2438-0418
Übersicht

Mutterschutz in der Pneumologie – Überlegungen für eine Positivliste

Maternity protection in pneumology: considerations for a positive list
Christine Ganzert
1   Personalärztlicher Dienst, Universitätsklinikum Magdeburg AöR, Magdeburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39067)
2   Bereich Arbeitsmedizin, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39067)
,
Sabine Darius
2   Bereich Arbeitsmedizin, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39067)
,
Irina Böckelmann
2   Bereich Arbeitsmedizin, Medizinische Fakultät, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg, Deutschland (Ringgold ID: RIN39067)
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Aufgrund zahlreicher Risiken wie zum Beispiel der Umgang mit Infektionserregern oder mit Narkosegasen scheint eine Weiterbeschäftigung werdender/stillender Mütter in interventionellen Fächern schwierig umsetzbar zu sein. Oftmals ist eine Schwangerschaft von Ärztinnen mit einem Beschäftigungsverbot verbunden und damit gleichbedeutend mit einer Verzögerung der beruflichen Karriere.

Ziel dieses Artikels ist es, eine Positivliste zu erarbeiten, die Schwangeren eine risikoarme Weiterbeschäftigung auch während der Schwangerschaft erlaubt und Arbeitgebern eine Handlungshilfe für die Erstellung einer anlassbezogenen Gefährdungsbeurteilung bietet.

Die narrative Kurzübersicht basiert auf den Empfehlungen, die sowohl von Fachgesellschaften als auch vom Ausschuss für Mutterschutz erstellt worden sind. Sie soll Hilfestellung für die Erstellung einer individuellen Gefährdungsbeurteilung nach Mitteilung einer Schwangerschaft im Fachbereich Pneumologie geben, um Ärztinnen risikoarm weiterbeschäftigen zu können.

Abstract

It seems difficult to continue to employ expectant/breastfeeding mothers in interventional medical fields due to numerous risks involved, such as in handling infectious agents or anaesthetic gases. Pregnancy for female doctors is thus often associated with a ban on employment and is therefore synonymous with a delay in their professional career.

The aim of this article was to develop a positive list that allows pregnant women to continue working during their pregnancy at low risk and provides employers with a guide for drawing up risk assessment for specific occasions.

The brief narrative overview is based on the recommendations drawn up by both professional associations and the Maternity Protection Committee. It is intended to provide assistance for the preparation of an event-related risk assessment after notification of a pregnancy in the speciality of pneumology in order to be able to continue to employ female doctors working in interventional medicine at low risk.

Fazit

Unter Beachtung des Mutterschutzgesetzes und der durchgeführten anlassbezogenen GBU ist eine Weiterbeschäftigung der Schwangeren auch in der Pneumologie möglich, ohne dass die Ärztin Nachteile im beruflichen Kontext erfahren muss und sie und ihr Kind trotzdem maximal geschützt sind. Diese Arbeit stellt in einer Positivliste die Tätigkeiten zusammen, die von Schwangeren und Stillenden risikoarm übernommen werden könnten. Die Darstellung kann den Arbeitgeber auf dem Entscheidungsweg zum Einsatz oder Nichteinsatz der pneumologisch tätigen Schwangeren und Stillenden für bestimmte Tätigkeiten unterstützen.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 24. Juni 2024

Angenommen nach Revision: 08. Oktober 2024

Artikel online veröffentlicht:
07. November 2024

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