Zusammenfassung
Hintergrund Die Studie untersuchte die Akzeptanz einer digitalen
Rehabilitationsnachsorge in Form der Caspar-App für Rehabilitand*innen mit
Muskel-Skelett-Erkrankungen. Die wichtigsten Einflussfaktoren auf die
Nutzungsabsicht und die tatsächliche Nutzung sollten identifiziert werden. Die
Auswahl der Variablen basierte auf dem Technology Acceptance Model 3 (TAM 3).
Material und Methoden Es wurden Rehabilitand*innen für eine Befragung mit
zwei Zeitpunkten rekrutiert. Bei der Erstbefragung wurden u. a. mögliche
Determinanten von Nutzungsabsicht und Nutzung erhoben. Bei der Zweitbefragung
wurden u. a. die gewählte Form der Nachsorge und die Gründe gegen eine
App-Nutzung erfragt. Die Zusammenhänge der Einflussfaktoren wurden durch ein
generalisiertes Strukturgleichungsmodell (GSEM) geschätzt.
Ergebnisse An der Erstbefragung nahmen 152 und an der Zweitbefragung 64
Rehabilitand*innen teil. Die Befragten, die sich für ein konventionelles
Nachsorgeangebot entschieden haben, nannten als Hauptgrund dafür die Annahme,
mit der App nicht die gewünschten Ergebnisse zu erzielen (55%). Wir fanden
starke Zusammenhänge zwischen Ergebniserwartungen und der wahrgenommenen
Nützlichkeit sowie zwischen der wahrgenommenen Nützlichkeit und der
Nutzungsabsicht. Die Assoziation einer hohen Nutzungsabsicht und tatsächlicher
Nutzung konnte bestätigt werden.
Schlussfolgerungen Der starke Einfluss der Ergebniserwartungen und die
geringe Nutzung der digitalen Rehabilitationsnachsorge könnten in der hohen
Bedeutung physischer Übungen mit Therapeutinnen liegen, die für die
Rehabilitation von Muskel-Skelett-Erkrankungen zentral sind. Die beobachteten
Einflüsse der wahrgenommenen Benutzerfreundlichkeit und Nützlichkeit auf die
Nutzungsabsicht und Nutzung unterstützen die Annahmen des TAM 3. Die wichtigste
Handlungsempfehlung ist, den Rehabilitand*innen die Nicht-Unterlegenheit einer
digitalen Rehabilitationsnachsorge in Form der Caspar-App aufzuzeigen.
Abstract
Objective The study investigated the acceptance of a digital
rehabilitation aftercare in form of the Caspar-app for rehabilitants with
musculoskeletal disorders. We aimed to identify the most important factors based
on the Technology Acceptance Model 3 (TAM3), which influence the intention to
use and the actual use of digital rehabilitation aftercare.
Material and Methods Rehabilitants were recruited for a survey at two time
points. In the first survey, determinants of intention to use and actual use
were collected. In the second survey, we recorded the chosen form of aftercare
and the reasons for not using the app. The correlations between the influencing
factors were estimated using a generalized structural equation model (GSEM).
Results 152 rehabilitants took part in the first survey and 64 in the
second survey. The respondents who chose a conventional aftercare option cited
the belief that they would not achieve the desired results with the app as the
main reason for their decision (55%). We found strong associations between
functional outcome expectations and perceived usefulness as well as between
perceived usefulness and intention to use. The association between a high
intention to use and actual use was also confirmed.
Conclusions The strong influence of outcome expectations and the low
utilization of digital rehabilitation aftercare may be due to the high
importance of physical exercises with therapists, which are central to the
rehabilitation of musculoskeletal disorders. The observed influences of
perceived usability and usefulness on the intention to use and use support the
assumptions of TAM 3. The most important recommendation for action is to show
the rehabilitants the non-inferiority of digital rehabilitation aftercare in the
form of the Caspar-app.
Schlüsselwörter
Telemedizin - Technik Akzeptanz Modell - Rehabilitationsnachsorge - Muskel-Skelett-Erkrankungen - Kohortenstudie
Keywords
telemedicine - technology acceptance model - rehabilitation aftercare - musculoskeletal disorders - cohort study