Der Netzhautkreislauf ist eng mit dem zerebralen Kreislauf verbunden und bietet eine
seltene Gelegenheit, den arteriolaren und venösen Kreislauf beim Menschen in vivo mit
nichtinvasiven Techniken zu visualisieren. Die Untersuchung des Netzhauthintergrunds wird bisher
häufig verwendet, um mikrovaskuläre Schäden der Netzhaut bei Diabetes zu beurteilen, und als
Indikator für Zielorganschäden bei Bluthochdruck. Neuere Studien haben gezeigt, dass das
Vorhandensein einer Retinopathie und insbesondere quantitativere Messungen von mikrovaskulären
Anomalien der Netzhaut, selbst bei Personen ohne Diabetes und Bluthochdruck, das Auftreten von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) vorhersagen können, darunter Schlaganfall und ischämische
Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck sowie Typ-2-Diabetes, oft unabhängig von anderen
traditionell verwendeten Risikofaktoren. In der vorliegenden Studie untersuchten Repo et al. an
einer Kohorte einer Längsschnittstudie die Zusammenhänge zwischen lebenslangen kardiovaskulären
Risikofaktoren und den Auswirkungen von Ernährungsverhalten auf die retinale Mikrovaskulatur im
jungen Erwachsenenalter.