Pneumologie
DOI: 10.1055/a-2445-4286
Positionspapier

Kodex zum Umgang mit der Tabak- und Nikotinindustrie – Handlungsimpuls für wissenschaftliche Fachgesellschaften

Ein konsentiertes Positionspapier der unten aufgeführten medizinischen Fachgesellschaften und OrganisationenCode of conduct for dealing with the tobacco and nicotine industry – Impulse for action for scientific societiesA consensus document by the medical societies and organizations listed below Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP), Aktionsbündnis Nichtrauchen e. V. (ABNR), Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V. (DEGAM), Deutsche Gesellschaft für Angiologie Gesellschaft für Gefäßmedizin e. V. (DGA), Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. (DGHO), Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e. V. (DGIM), Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK), Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e. V. (DGT), Deutsche Lungenstiftung e. V. (DLS), Deutsches Zentrum für Lungenforschung e. V. (DZL), Verband Pneumologischer Kliniken e. V. (VPK), Wissenschaftlicher Aktionskreis Tabakentwöhnung e. V. (WAT), Das Deutsche Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e. V., Bündnis Kinder- und Jugendgesundheit e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG)

Vorbemerkung

Das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakgebrauchs (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) fordert die Vertragsstaaten dazu auf, den Einfluss der Tabakindustrie auf Politik, Gesundheitswesen und Gesellschaft zu minimieren, denn „es besteht ein grundlegender und unüberbrückbarer Konflikt zwischen den Interessen der Tabakindustrie und den Interessen der öffentlichen Gesundheitspolitik. Die Tabakindustrie produziert und fördert ein Produkt, von dem wissenschaftlich erwiesen ist, dass es süchtig macht, Krankheiten, Tod verursacht und eine Vielzahl sozialer Missstände, einschließlich zunehmender Armut, verursacht. Daher sollten die Vertragsparteien die Formulierung und Umsetzung von gesundheitspolitischen Maßnahmen zur Tabakkontrolle von der Tabakindustrie so weit wie möglich schützen.“ [1]

Vor diesem Hintergrund werden für die medizinischen Fachgesellschaften regulatorische Empfehlungen zum Umgang mit der Tabakindustrie formuliert. Sie folgen damit der Aufforderung der WHO, dass Organisationen bei der Bekämpfung des Tabakkonsums weder mit der Tabakindustrie noch mit Organisationen oder Einzelpersonen, die sich für die Interessen der Tabakindustrie einsetzen, zusammenarbeiten und keine Gelder von ihr annehmen [2].



Publication History

Article published online:
29 October 2024

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