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DOI: 10.1055/a-2453-9469
Aktuelle Berichte zur Lebenssituation junger Menschen
Einer empirischen Studie der Aktion Mensch zufolge haben junge Menschen mit Beeinträchtigung deutlich geringere Teilhabechancen als ihre Altersgruppe ohne Beeinträchtigungen. In allen fünf untersuchten Teilhabebereichen – soziale Beziehungen, Alltagsleben, Selbstbestimmung, individuelle Entfaltung und (Nicht-)Diskriminierung – bewerteten die Befragten mit einer Beeinträchtigung ihre Situation signifikant schlechter. Sie gaben an, weniger Möglichkeiten zu haben, ihre Bedürfnisse in Schule, Ausbildung und Beruf gleichberechtigt wahrzunehmen, und fühlen sich von ihrem Umfeld weniger unterstützt. 85% von ihnen haben Diskriminierungen erlebt – 24 Prozentpunkte mehr als in der Vergleichsgruppe. Es fällt ihnen schwerer, neue Freundschaften zu schließen, mit der Folge häufigerer Einsamkeitsgefühle. Sie machen sich auch erheblich häufiger Sorgen um ihre Zukunft, v. a. im Zusammenhang mit ihrem Gesundheitszustand. Der ermittelte Gesamtindex für die Teilhabe junger Menschen mit Beeinträchtigung liegt bei 63,7 Skalenpunkten gegenüber 72,7 Punkten bei den befragten Personen ohne Beeinträchtigungen. Ausgehend von diesen Ergebnissen benennt die Aktion Mensch in neun Themenbereichen Handlungsansätze für eine inklusive und gleichberechtigte Gestaltung junger Lebenswelten. Für die Vergleichsstudie wurden in Kooperation mit dem Forschungsinstitut Ipsos im Zeitraum zwischen November 2023 und Februar 2024 über 1.400 Personen im Alter von 14 bis 27 Jahren, etwa die Hälfte von ihnen Menschen mit einer Beeinträchtigung, persönlich befragt. Aktion Mensch hat die Studienergebnisse im September 2024 im „Inklusionsbarometer Jugend“ veröffentlicht. Der Bericht kann auf www.aktion-mensch.de/inklusion/ heruntergeladen werden.
Publication History
Article published online:
11 December 2024
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