intensiv 2025; 33(02): 60-61
DOI: 10.1055/a-2495-9055
Einblick

Einblick

Weniger Propofolabfall

Uniklinik Bonn

Propofol wird im OP zur Narkoseeinleitung verwendet. Um die Narkose aufrechtzuerhalten, folgt bei einer total intravenösen Anästhesie standardmäßig eine Dauerinfusion des Mittels über eine separate Spritzenpumpe. Ganz nachhaltig ist das nicht: Propofol produziert etwa 45 Prozent des Medikamentenabfalls im OP, und ein Viertel des Mittels bleibt ungenutzt übrig. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn haben nun gezeigt, dass eine alternative Methode das Abfallaufkommen reduziert. Statt einer separaten Spritze für die Einleitung und Aufrechterhaltung der Narkose konnten die Forschenden zeigen, dass der Einsatz einer einzigen Spritzenpumpe für die Einleitung und Aufrechterhaltung der Narkose sparsamer ist: Der Propofolverwurf konnte zwischen 30 und 50 Prozent reduziert werden. Die Studie ist in der Fachzeitschrift British Journal of Anaesthesia veröffentlicht (DOI: 10.1016/j.bja.2024.10.002).

Für die Studie untersuchten die Forschenden den Propofolverbrauch und -verwurf in den Anästhesieprotokollen von über 300 Operationen im Zeitraum von Juni 2021 bis Juni 2023 und verglichen die Eingriffe der herkömmlichen Methode mit denen der Alternative mit nur einer Spritzenpumpe. Ergebnis: Durchschnittlich wurden pro Operation rund 30 Prozent weniger Propofol verworfen, wenn die Narkose mit einer einzigen Spritzenpumpe durchgeführt wurde, bei 20- bis 100-minütigen Eingriffen waren es sogar fast 50 Prozent weniger.



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Artikel online veröffentlicht:
03. März 2025

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