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DOI: 10.1055/s-0028-1082774
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Klinische Unterscheidung zwischen viralen und bakteriellen Infektionen – Erwiderung
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Juli 2008 (online)
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Die Bemerkungen zur klinischen Grobunterscheidung zwischen Virus- und bakteriellen Infekten sind dankenswert. Der Autor hat vollkommen recht, dass eine für einen Virusinfekt typische Diskrepanz zwischen initial gemessener Temperatur (39 ˚C) und Herzfrequenz (um 90/min) bestand. Die Monozytose wies ebenfalls in Richtung Virusinfekt. Allerdings fand sich überraschenderweise keine Lymphozytose (17 % bei Neutrophilen von 62,9 %); eine Linksverschiebung bestand aber nicht. Andererseits sprach ein zumindest moderat erhöhtes Procalcitonin (1,2 ng/ml bei Normwert < 0,5 ng/ml) für einen möglichen bakteriellen Infekt, sodass wir bei dem erst 19-jährigen schwerkranken hoch fieberhaften Patienten initial eine antibiotische Behandlung nicht vorenthalten wollten, zumal auch durchaus ein Mischinfekt im Bereich des Möglichen war. Bei Virusinfekten wird als charakteristisch ein Procalcitonin von < 0,5 ng/ml angegeben.
Wir sind dem Autor dankbar für die Hinweise, da bei der heutigen Medizin mit inzwischen allen möglichen bildgebenden Verfahren und verschiedensten verfügbaren Laborwerten manchmal einfache klinische schnell zugängliche Parameter vergessen werden.
Priv.-Doz. Dr. med. U. Solzbach
Medizinische Klinik II, Kardiologie und Angiologie
Im Kälblesrain 1
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