Laryngorhinootologie 2008; 87(9): 616-617
DOI: 10.1055/s-0028-1086162
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Obstruktive Schlafapnoe - Polysomnografie misst Therapieerfolg

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Publication Date:
29 August 2008 (online)

 

Die primäre Therapie der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) bei Kindern ist die Adenotonsillektomie. Während die Polysomnografie als exakteste diagnostische Methode gilt, werden Lebensqualitätstests als Indikator für die Schwere der Erkrankung angesehen. Eine US-amerikanische Arbeitsgruppe analysierte in diesem Zusammenhang prä- und postoperative Befunde. Laryngoscope 2007; 117: 1844–1854

Die Prävalenz für eine OSA beträgt bei bis zu 4-jährigen Kindern 1–2%. Pathophysiologisch trägt eine Verengung der Atemwege durch eine Tonsillenhypertrophie zu einer verschlechterten Atemsituation bei. Die aussagekräftige Polysomnografie wird zur Diagnostik der OSA nur selten eingesetzt, da sie kostenintensiv ist und kaum zur Verfügung steht. R.B. Mitchell et al. untersuchten 79 Kinder (40 Jungen, 39 Mädchen, Durchschnittsalter: 6,3 Jahre) mit OSA vor und nach einer Adenotonsillektomie. Ergänzend werteten sie Lebensqualitätsfragebögen aus. Mögliche weitere Einflussvariablen wie ethnische Zugehörigkeit, Körpergewicht oder Altersgruppe gingen in die Analyse ein. Kinder mit Adipositas, anderen Erkrankungen oder Behinderungen waren ausgeschlossen. Bei der Polysomnografie wurden zahlreiche neurologische, respiratorische und elektrokardiografische Parameter erfasst.

Alle Patienten hatten einen AHI (obstruktiver Apnoe Index) > 5. Ausschließlich die Tonsillengröße korrelierte mit der Höhe des präoperativen AHI. Die Lebensqualität war bei vielen Patienten durch die OSA erheblich eingeschränkt. Nach dem Eingriff hatten alle Kinder einen reduzierten AHI. Der Durchschnittswert fiel von 27,5 auf 3,5 ab. Auch die durchschnittliche Sauerstoffsättigung und der zentrale Apnoe Index besserten sich über Signifikanzniveau. Schlafparameter wie der prozentuale Anteil der REM-Phasen oder die Gesamtschlafdauer änderten sich nicht wesentlich. Die postoperative Erfolgsquote in der Polysomnografie hing vom AHI-Schwellenwert ab. Bei einem Grenzwert von 5 normalisierten sich die Befunde bei 82%. Die Tonsillengröße war nicht mit dem Therapieerfolg, d.h. dem Abfall des AHI, korreliert. Alter, Bevölkerungsgruppenzugehörigkeit und Gewicht der Kinder spielten keine Rolle. Die Lebensqualität besserte sich für alle untersuchten Teilbereiche. Es bestand nur eine schwache Korrelation zu den AHI-Resultaten.

Wenngleich klinische Symptome wie z.B. Schnarchen wenig über die Präsenz oder die Schwere einer unbehandelten OSA aussagen, waren sie postoperativ gute Indikatoren für persistierende Probleme. Kinder mit einem initial hohen AHI hatten ein höheres Risiko, dass sich die Werte postoperativ nicht normalisierten.