Arterialisierung des Sinus coronarius - Indikationen, Technik, Ergebnisse

Zusammenfassung

Die im Jahre 1941 beschriebene Methode von Beck, Macho und Kralik über die Arterialisierung des Sinus coronarius hat erneute Anerkennung gefunden, nachdem die selektive Coronarographie Indikationen und Grenzen des aortokoronaren Bypass gezeigt hatte.

Die Untersuchungen unserer Mitarbeiterin E. Ratajczak-Pakalska und anderer haben eindeutig nachgewiesen, daß der venöse Kreislauf des Herzens einige Besonderheiten aufweist, die eine retrograde Perfusion ermöglichen. Histologische und elektronenmikroskopische Untersuchungen haben gezeigt, daß wir es bei der Mikrozirkulation des Herzens mit einem Blutdurchfluß in zwei Richtungen zu tun haben. Das ist besonders offensichtlich in Fällen von diffuser arteriosklerotischer Veränderung der Kranzadern.

Sich auf diese Befunde stützend, haben wir bei 5 Kranken, die erfolglos nach der Favaloro-Methode operiert worden waren, eine Arterialisierung des Sinus coronarius durchgeführt. Alle Kranken haben den Eingriff überstanden und befinden sich in gutem Allgemeinzustand. Subjektive Beschwerden sind gänzlich verschwunden, und im EKG findet man Zeichen der Rückbildung der Herzischämie.

Wir sind der Meinung, daß die Perfusion der Koronarvenen eine Ergänzungsmethode in fortgeschrittenen Stadien der Kranzaderkrankheit darstellt, besonders wenn kein ausreichender »runoff« besteht. Unsere Erfahrung mit der Kranzaderchirurgie umfaßt jetzt 82 Fälle, die meist mit aortokoronarem Bypass behandelt wurden.

Unsere geringen Erfahrungen geben uns Anlaß zu weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiet.

Summary

The method for arterialisation of the coronary sinus originally described by Beck, Macho and Kralikin 1941 has again become valuable since selective coronography demonstrated the indivations and limits of aorto-coronary shunts.

The studies of our coworker Ratajczak-Pakalska and others have clearly shown that the venous circulation of the heart has certain peculiarities which permit retrograde perfusion. Histological and electrone microscope examinations have demonstrated that in the microcirculation of the heart we are dealing with a blood flow in two directions. This is particularly apparent in cases of diffuse arterio sclerotic changes of the coronary vessels.

On the basis of these findings we have performed an arterialisation of the coronary sinus in 5 patients who had previosly been unsuccessfully operated by the Favaloro method. All cases suvived the operation and are in good general condition. Subjective symptoms have entirely disappeared and signs of regression of the cardiac ischaemia can be seen in the EKG.

We are of the opinion that the perfusion of the coronary veins is an additional method in advanced stages of diseases of the coronary vessels, particularly when there is insufficient “run off”. Our experience in surgery of the coronary vessels includes 82 cases most of which have been treated by aorto-coronary bypass. Our limited experience is stimulating us to further studies in this field.