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DOI: 10.1055/s-0028-1100268
UNTERSUCHUNGEN ÜBER DIE INHALTSSTOFFE DER BLÄTTER VON COMBRETUM MICRANTHUM G. DON
Publication History
Publication Date:
15 January 2009 (online)
Zusammenfassung
Aus der westafrikanischen Droge Kinkeliba, den Blättern von Combretum micranthum G. Don, konnte kristallisiertes Vitexin isoliert werden, sowie eine amorphe Substanz, bei der es sich mit ziemlicher Sicherheit um Saponaretin handeln dürfte. Damit wurden diese Flavonglykosylverbindungen erstmalig auch in einer Combretacee nachgewiesen.
Die nach dem Verfahren von Lehmann (1943) dargestellte und von diesem Autor seinerzeit als Alkaloid mit dem Namen „Combretin” bezeichnete Base, scheint mit Cholin identisch zu sein. Daneben wurde noch die Anwesenheit von Betain bestätigt, sowie ein dritter basischer Körper festgestellt, der jedoch nur in Spuren in den Blättern vorliegt und bei dem es sich entweder um das von Paris (1942) erwähnte Alkaloid oder um eine andere bisher noch nicht beschriebene Base handelt.
Übereinstimmend mit den Angaben aus früheren Arbeiten wurde ein Gerbstoffgehalt von annähernd 14 % nach der Hautpulver– und 12 % nach der Kupfermethode gefunden. Die Bestimmung des Adstriktionswertes ergab, daß der Gerbstoff in Bezug auf seine Agglutinationseigenschaften nur rund 60 % der Wirksamkeit des reinen Tannins besitzt. Papierchromatographisch wurden fünf Gerbstoffkomponenten nachgewiesen.
Bei der papierchromatographischen Untersuchung von Drogenauszügen auf Pflanzensäuren wurden außer Oxalsäure auch Äpfelsäure und freie Gallussäure identifiziert. Weinsäure, Citronensäure und Glykolsäure, die nach Literaturangaben in Kinkelibablättern enthalten sind, waren jedoch nicht feststellbar.
Summary
A chemical investigation of the West African crude drug Kinkeliba (leaves of Combretum micranthum G. Don) is described.
The glycoflavon vitexin was isolated. A second compound, which, however, did not crystallise, is believed to be saponaretin.
Gholin, betain and traces of a third basic compound were isolated too. Cholin seems to be identical with the alkaloid combretin of literature.
The crude drug contains 12–14 % of tannins, which represent a mixture of at least 5 compounds as demonstrated by paper Chromatographie investigations.
Among the organic acids of the crude drug oxalic, malic and free gallic acids were found to be present. Tartaric, citric and glycolic acids, mentioned in literature as compounds of the crude drug, were not found.