Thorac Cardiovasc Surg 1961; 9(1): 100-110
DOI: 10.1055/s-0028-1101190
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Sektionsfall eines vor 20 Jahren operierten Panzerherzens

H. D. Hiersche
  • Pathologisch-Bakteriologisch-Serologischen Institut der Städtischen Krankenanstalten Karlsruhe (Vorstand: Professor Dr. Böhmig)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Durch den chirurgischen Eingriff ist dem Patienten das Leben lebenswert gemacht und um 20 Jahre verlängert worden. Leider kam es zur Ausbildung eines Rezidivs. Das bedeutete für das Herz eine starke Belastung, führte zur Ausbildung einer echten Stauungscirrhose der Leber und Induration der Lunge, wodurch ein Circulus vitiosus zustande kam. Die schwere Grippe bewirkte dann schließlich den Zusammenbruch der Herzfunktion.

Durch die transpleurale Operation, die schon Schmieden und FranzVolhard (1923) erwogen haben, und die man heute auf Grund der Intubationsnarkose und unter Antibioticaund Tuberculostatica-Schutz durchführt, können auch das linke Herz und die Pars diaphragmatica aus ihrer Umklammerung befreit und die Kalkspangen um die Venen abgetragen werden. Dadurch steigt der postoperative Erfolg. Durch Behebung der Einflußstauung kann das Herz ökonomischer arbeiten. Hinzu kommt, daß bei dem transpleuralen Vorgehen kein großes Brustwandfenster geschaffen wird. Das Herz, das nach der extrapleuralen Operation nur von Haut und Unterhautfettgewebe bedeckt ist, reagiert nämlich schon durch den Druck der Kleidung mit Extrasystolie ; außerdem ist es leicht Traumen ausgesetzt, die bei intaktem Thorax gar nicht zur Wirkung kämen.

Dennoch können wir nur in Ehrfurcht vor der großen Pionierarbeit Schmiedens stehen, die in unserem Falle von einem langdauernden Erfolg gekrönt wurde.