Thorac Cardiovasc Surg 1960; 8(2): 135-151
DOI: 10.1055/s-0028-1101293
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Die Trichterbrust

(Sekundäre Veränderungen, Operation, Nachbehandlung und Nachuntersuchungsergebnisse)H. v. Mallinckrodt, H. Gremmel
  • Chirurgischen Klinik der Medizinischen Akademie Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. med. E. Derra)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

An Hand von 27 Patienten mit einer Trichterbrust, die in der hiesigen Klinik zur Operation kamen, werden die durch die Trichterbrust verursachten sekundären Veränderungen und die postoperativen Komplikationen untersucht. Die im einzelnen angewandten Untersuchungsmethoden, die Operationsmethode nach Brunner und eine spezielle Art der Nachbehandlung werden angegeben. Sieben Patienten, bei denen die Operation vor 2-3 Jahren durchgeführt wurde, unterzogen wir einer Nachuntersuchung.

Es zeigt sich bei dieser Untersuchung, daß die Herzverlagerung von Größe und Form des Trichters abhängig ist und auch schon vor dem 10. Lebensjahr eingetreten sein kann. Der bei einem 5jährigen Jungen gefundene sehr große Trichter weist darauf hin, daß die schließlich im Erwachsenenalter resultierende Trichtergröße nicht nur von der Zunahme im Laufe des Wachstums beeinflußt wird, sondern auch primär anlagebedingt sein kann. Die nicht wesentliche Einschränkung der Lungenventilation erklärt die im Erwachsenenalter häufig geklagte Atemnot nicht. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen anderer Autoren beruht diese wahrscheinlich auf einer ventilatorischen Verteilungsstörung, die durch die Herzverlagerung verursacht ist. Die Herzverlagerung sowie die Verteilungsstörung kann nach der Operation trotz der Verbesserung der maximalen Lungenventilation bestehen bleiben.

Da es bei der Operation relativ häufig zu einer rechtsseitigen Pleuraeröffnung kommt, ist wegen der Gefahr eines Spannungspneumothorax die sorgfältige Überwachung der Thoraxorgane in der ersten postoperativen Phase dringend erforderlich.