Zusammenfassung
An Hand von experimentellen und klinischen Ergebnissen wird die Problematik des Säure-Basenhaushalts während extracorporaler Zirkulation aufgezeigt.
Besonders wird die schwierige Situation erörtert, die durch die Zugabe des konservierten Blutes in die Herz-Lungenmaschine entsteht. Der Eigenstoffweehsel des Blutes mit entstehenden sauren Stoffwechselprodukten kann eine metabolische Acidose im durchströmten Organismus hervorrufen. Zugabe von Natriumcarbonat vermag in geeigneter Dosierung normale Ausgangskonzentration im Blut herzustellen, die bei großem Perfusionsvolumen über die gesamte Zeit praktisch unverändert bleiben.
Die Bedeutung einer präoperativen Hyperventilation mit sekundärer vermehrter Bicarbonatausscheidung durch die Niere (primäre respiratorische Alkalose mit sekundärer metabolischer Acidose) wird diskutiert.
Schließlich wird die Frage aufgeworfen, ob im Hinblick auf die im postoperativen Verlauf fast regelmäßig auftretende Hypoventilation (respiratorische Acidose) und die Gefahr einer zusätzlichen metabolischen Acidose durch Hypotension eine vermehrte Zugabe von Bicarbonat angezeigt ist.