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DOI: 10.1055/s-0028-1102603
Experimentelle Untersuchungen zur pathophysiologischen Bedeutung der Kollateralventilation
Publication History
Publication Date:
12 December 2008 (online)

Zusammenfassung
Nach Besprechung der Literatur über die Kollateralventilation wird über eigene experimentelle Untersuchungen berichtet.
Im akuten Versuch an Hunden ging die kollaterale Aufblähung des obersten und der atelektatischen latero-basalen Zwerchfellappensegmente nach Durchtrennung der zugehörigen Segmentbronchi unter einem Beatmungsdruck von 18–20cm Wassersäule vor sich. Im obersten Segment konnte nach gleichzeitiger Arterienund Venendurchtrennung trotzdem Kollateralventilation nachgewiesen werden. Eine Atelektase wie in den übrigen Lungenabschnitten kam bei Aussetzen der Beatmung in diesem Segment aber nicht zur Ausbildung. Während die kollaterale Blähung der Lunge keine Besonderheiten erkennen ließ, fiel auf, daß bei der Entlüftung die kollateral beatmeten Lungenabschnitte deutlich zurückblieben.
In einem weiteren Versuch wurde nachgeprüft, welche Veränderungen in Lungensegmenten entstehen, die längere Zeit von der Bronchialbeatmung ausgeschlossen sind. Zu diesem Zweck wurde bei weiteren zehn Hunden der Segmentbronchus des obersten Zwerchfellappensegmentes links unterbunden und durchtrennt und die Tiere am Leben erhalten. Nach Tötung der Hunde in verschiedenen Zeitabständen nach der Operation wurde festgestellt, daß niemals Atelektasen entstanden waren. Alle Segmente waren auch nach längstens 212 Tagen kollateral beatmet. Im Bronchus befanden sich distal der Unterbrechungsstelle Schleimausgüsse. Die histologische Untersuchung zeigte bei einem Teil der Tiere im kollateral beatmeten Gebiet ein Emphysem, stellenweise sogar mit Blasenbildung. Andere, stärkere Parenchymveränderungen, die auf eine Funktionsbeeinträchtigung im kollateral ventilierten Gebiet hätten schließen lassen können, wurden nicht gefunden.