Thorac Cardiovasc Surg 1954; 2(1): 23-30
DOI: 10.1055/s-0028-1102852
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Die Anwendung der Allgemeinbetäubung bei der Bronchoskopie

L. Barth
  • Institut für Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Direktor: Prof. Dr. W. Friedrich) Abteilung Geschwulstklinik (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. H. Cramer) Berlin-Buch
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. Dezember 2008 (online)

Zusammenfassung

Schattenseiten und Gefahren der Bronchoskopie beruhen im wesentlichen auf der Unzulänglichkeit der bisherigen Anästhesieverfahren. Die wichtigsten Nachteile der älteren Anästhesierungsmethoden werden diskutiert und auf die Brauchbarkeit verschiedener Muskelrelaxantien für die Bronchoskopie wird kurz eingegangen.

Als ideales Anästhesieverfahren wird die Kombination von kurzwirkenden Barbituraten und Succinyl-bis-cholinestern unter Ausnutzung der bei totaler Atemlähmung vorhandenen vegetativen Areflexie und Bronchodilatation angesehen. Auf Grund eigener experimenteller Untersuchungen kann die Aufrechterhaltung einer Apnoe ohne künstliche Beatmung bis zu 15 Minuten als gefahrlos bezeichnet werden. Bei Erfüllung der notwendigen Voraussetzungen für die hierbei ausgenutzte „Diffusionsatmung“ findet sich noch nach 15 Minuten Atemlähmung eine bessere Sauerstoff-sättigung des Blutes als bei Luftatmung. Durch zunehmende CO2-Akkumulation wird diesem Vorgehen eine zeitliche Grenze gesetzt.

Das geschilderte Verfahren wurde bisher bei über 300 Patienten, darunter solchen mit minimaler Atemkapazität (nach Pneumonektomien und Thorakoplastiken, bei einseitigen Totalatelektasen sowie einseitigen und doppelseitigen Pneumothorax-trägern), erfolgreich und komplikationslos angewandt. Die Vorzüge dieses Anästhesie-verfahrens werden herausgestellt.