Thorac Cardiovasc Surg 1954; 2(4): 314-320
DOI: 10.1055/s-0028-1102879
Copyright © 1954 by Georg Thieme Verlag

Berstungsruptur des Oesophagus durch Kesselexplosion

Heinz Barthel
  • Chirurgischen Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (Komm. Direktor: Professor Dr. H. Kastrup)
Further Information

Publication History

Publication Date:
11 December 2008 (online)

Zusammenfassung

In der Literatur sind drei Fälle von Oesophagusrupturen beschrieben, die auf Grund von Luftdruck- oder Detonationswellen entstanden sind. Wir konnten eine weitere Beobachtung dieser Art hinzufügen.

Ein wichtiges Symptom für die Erkennung einer Ruptur ist ein sehr starker brennender Schmerz im oberen Epigastrium oder hinter dem Sternum, der sofort beim Versuch des Kranken, sich auf den Rücken zu legen, auftritt.

Bei Verdacht auf eine Oesophagusruptur kann die Diagnose durch Oesophagoscopie oder Kontrastdarstellung sichergestellt werden.

Innerhalb der ersten 15 Stunden nach dem Unfall ist die aussichtsreichste Therapie die Thorakotomie und primäre Naht des Oesophagus.

Eine Erklärung dafür, daß die Mehrzahl der Rupturen handbreit über dem Zwerchfell erfolgt, ist darin zu erblicken, daß ein Teil der Luft auf das Zwerchfell aufschlägt, hier reflektiert wird und sich mit der von oben her nachströmenden Luftdruckwelle summiert. So wird der Oesophagus überdehnt und muß an dieser Stelle platzen.

Die topographischen Verhältnisse im unteren Mediastinum erklären allein das gehäufte Auftreten der Ruptur zur linken Pleurahöhle hin.