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DOI: 10.1055/s-0028-1104143
Indikationsbreite und Leistungsgrenzen der Mammographie bei Mammatumor*
Indications and limitations of mammography in the diagnosis of breast tumour * Dem Präsidenten des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen Dr. W. Müller-Osten zum 65. Geburtstag.Publication History
Publication Date:
07 April 2009 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/dmw/197613/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0028-1104143-1.jpg)
Zusammenfassung
Beim palpablen umschriebenen derben Mammatumor ist die Bösartigkeit nur durch Probeexstirpation und histologische Untersuchung zu klären. Keine der bekannten physikalischen Untersuchungsmethoden kann sich an diagnostischer Zuverlässigkeit mit dem histologischen Nachweis messen. Da es hier aber wie bei jedem malignem Tumor auf diagnostische Sicherheit ankommt, ist die heute am häufigsten angewandte Mammographie bei palpabler Geschwulst überflüssig. Was bei unsicherem Palpationsbefund und mammographisch verdächtigen Phänomenen zu geschehen hat, sollte in vermehrtem Maße Anlaß zu einem röntgenologisch-klinischen Konsilium sein, durch das zu entscheiden ist, ob sofort die einzig sichere histologische Klärung herbeigeführt oder die Entwicklung unter fristgerechter Verlaufskontrolle verfolgt werden muß. Die Tatsache, daß »kleine« Karzinome durch beschränkte chirurgische Maßnahmen am Drüsen körper beseitigt werden können, wird zur Gefahr für die Kranken, wenn diese Eingriffe unter dem Einfluß kosmetischer Wünsche und in der Überzeugung, diesem wenig anspruchsvollen Akt noch gewachsen zu sein, mit großzügiger Indikation angewandt werden. Da Radikalität bei der Operation des Mammakarzinoms die Kardinalforderung bleibt, ist ein Chirurg, der grundsätzlich an der konventionellen, wenn auch operativ anspruchsvollen Radikaloperation mit Ausräumung der axillären Lymphknoten festhält, frei von dem Vorwurf, rückständig zu sein.
Summary
Malignancy of a palpable, circumscribed, solid breast tumour can be clarified only by diagnostic extirpation and subsequent histological examination. None of the known physical methods approaches the histological examination in diagnostic accuracy. Since, however, diagnostic accuracy is as important here as with every form of malignant tumour, mammography is superfluous in case of palpable tumour. If results of mammography and palpation are equivocal, it must be decided whether histological examination or expectant waiting for a specified period with serial controls is necessary. The fact that »small« carcinomas can be removed surgically may put the patient at risk if this procedure is practised too widely for cosmetic reasons or in the belief that this is sufficient. Yet radical removal is the cardinal requirement in operations for carcinoma of the breast. Radical operation with complete removal of the axillary lymph nodes is thus not a retrogressive step.